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Arzt im Gespräch mit Patientin: Bevor Sie mit den Training beginnen, erstmal zum Arzt! © Kzenon / fotolia

Bevor Sie mit den Training beginnen, erstmal zum Arzt! © Kzenon / fotolia

Bevor Sie beginnen: Erst einmal zum Arzt!

Wenn Sie an einer Herzschwäche leiden, sollten Sie sich unbedingt ärztlich untersuchen lassen, bevor Sie mit einer sportlichen Betätigung beginnen.

Was wird untersucht?

Der Arzt wird Sie nach Ihren Beschwerden fragen, Herz und Lunge abhören, Ihren Blutdruck und Ihr Körpergewicht messen und auf Zeichen für Wassereinlagerungen, z. B. Schwellungen in Ihren Beinen, achten. Eine Voraussetzung für Sport ist nämlich, dass Sie nicht schon im Ruhezustand unter Atemnot leiden oder Wassereinlagerungen in der Lunge haben. Eventuell wird der Arzt Sie auch echokardiographisch untersuchen. Das ist eine Untersuchung des Herzens mit Ultraschall, die nicht mit einer Strahlenbelastung verbunden und nicht schmerzhaft ist. Der Arzt kann auf dem Bildschirm genau beobachten, wie Ihr Herz schlägt, und er kann bestimmte Parameter berechnen, die für die Einschätzung Ihrer Leistungsfähigkeit wichtig sind.

Wie belastbar sind Sie?

Während Sie auf einem Fahrradergometer in die Pedale treten, wird ein EKG aufgezeichnet, d. h. Ihre Herzströme werden über Klebeelektroden an Ihrem Körper gemessen. Der Widerstand der Pedale nimmt immer weiter zu, es wird für Sie immer anstrengender. Abgebrochen wird spätestens bei einem Puls von 200 minus Lebensalter oder bei Beschwerden. So kann man testen, bei welcher körperlichen Belastung Atemnot auftritt. Dabei wird Ihr maximaler Puls bestimmt, den Sie unter der Belastung erreichen. Dieser Wert ist wichtig, denn nach ihm berechnet sich Ihr Trainingspuls. Ein EKG gibt auch Auskunft darüber, ob Sie an Herzrhythmusstörungen leiden.

Wann sollten Sie nicht trainieren?

Die Untersuchung dient auch dazu, herauszufinden, ob bei Ihnen ein Umstand vorliegt, der gegen ein Training spricht.

Sport ist nämlich unter folgenden Voraussetzungen verboten:

  • Sie haben während der letzten drei Wochen einen Herzinfarkt erlitten.
  • Auch in Ruhe kommt es zu akuten Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (der Arzt spricht von „instabiler Angina pectoris“).
  • Es liegen gefährliche Herzrhythmusstörungen vor.
  • Herzmuskel oder -beutel sind akut entzündet.
  • Sie haben einen fieberhaften Infekt.
  • Sie haben Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe.
  • Ihr oberer Blutdruckwert beträgt > 180 mmHg in Ruhe.
  • Sie haben einen schweren Herzklappenfehler.

Der Arzt wird in folgenden Fällen individuell entscheiden, ob Sie trainieren dürfen:

  • Ihr systolischer Blutdruck fällt unter Belastung (messbar beim Belastungs-EKG).
  • Ihr Ruhepuls im Liegen beträgt 100/min oder mehr

Fragen Sie in Zweifelsfällen immer Ihren Arzt!

Wie sollten Sie beginnen?

Der Beginn der Wiederherstellung der Herzfunktion sollte in Form von überwachten Trainingseinheiten im Rahmen eines Klinikaufenthaltes erfolgen.

Nach Ihrer Entlassung aus der Klinik empfiehlt es sich, eine Herzsportgruppe aufzusuchen (Informationen erhalten Sie bei den entsprechenden Selbsthilfegruppen). Die Ärzte sind dort auf individuelle Trainingsprogramme spezialisiert. Wenn Sie an einer Herzschwäche leiden, sollte die Herzsportgruppe relativ klein sein, damit Sie medizinisch überwacht werden und optimal versorgt sind.

  • Über diesen Artikel

    Autor: Redaktion

    Aktualisierung: 05.01.2022

    Bildnachweise

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    • EKG © DP-Medsystems AG