Ihr Herz-Kreislauf-Portal

Blutdruckmessung

Bei einer normalen Blutdruckmessung wird der Druck in den Arterien gemessen. Damit erhält man schnell und einfach Informationen über das Herz-Kreislauf-System.

Blutdruckmessungen bestätigen den Verdacht auf einen erhöhten Blutdruck und erlauben es, den Blutdruck im Tagesverlauf oder unter Belastung zu überprüfen. 

In seltenen Erkrankungsfällen kann auch der Blutdruck in Venen oder im Lungenkreislauf gemessen werden.

Was ist der Blutdruck?

Der Blutdruck setzt sich aus zwei verschieden hohen Werten zusammen – dem höheren systolischen und dem niedrigerem diastolischen Blutdruckwert:

  • Bei jedem Herzschlag wird das Blut in die Schlagadern (Arterien) gepumpt, um den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Dabei zieht sich das Herz zusammen (Systole). In den Schlagadern entsteht ein Druck, der auf ihre Wände einwirkt. Dieser Druck entspricht dem höheren („oberen“, systolischen) Blutdruckwert.
  • Zwischen den Herzschlägen erschlafft der Herzmuskel und das Herz füllt sich erneut mit Blut (Diastole). Der dabei in den Schlagadern gemessene Druck ist der zweite („untere“, diastolische) Blutdruckwert.

Neben der Pumpleistung des Herzens beeinflussen vor allem der Widerstand der Blutgefäße, die Menge an Blut und verschiedene Hormone den Blutdruck.
 

  • Einsatzgebiete

    Mit einer Blutdruckmessung erhält man einfach und risikolos wichtige Informationen über das Herz-Kreislauf-System. Die Blutdruckuntersuchung gehört deshalb in der Regel zur Basisdiagnostik, wenn der Verdacht auf eine Herz- oder Kreislauferkrankung vorliegt, z. B.

    Die Messung des Blutdrucks ist außerdem ein wichtiger Bestandteil verschiedener gesetzlicher Vorsorgeuntersuchungen.

  • Ablauf der Untersuchung

    Der Blutdruck lässt sich auf einfache Weise mit einer Manschette messen. Hiermit wird der Druck in den Arterien gemessen, also der arterielle Blutdruck. Dies ist die häufigste Blutdruckmessung. Die Manschette wird am Oberarm angelegt und aufgepumpt. Durch den steigenden Druck in der Manschette wird der Blutfluss in den Arterien abgedrückt, bis kein Blut mehr hindurchfließt.

    Lässt man die Luft langsam wieder aus der Manschette ab, kann das Blut ab einem bestimmten Druck wieder fließen. Mit einem Stethoskop kann man nun über der Ellenbeuge ein Strömungsgeräusch hören.

    • Das erste Geräusch ertönt beim oberen, systolischen Blutdruckwert.
    • Verschwindet das Geräusch wieder, ist der untere, diastolische Blutdruckwert erreicht. Ab diesem Wert fließt das Blut wieder ohne Behinderung durch die Arterie.

    Die Messmethode mittels Stethoskop und Manschette kommt in der Praxis nicht mehr zur Anwendung. Die stattdessen benutzten Geräte arbeiten aber nach dem gleichen Prinzip, ebenso die Geräte zur Selbstmessung am Oberarm oder am Handgelenk für zu Hause.

    Langzeit- bzw. 24-Stunden-Blutdruckmessung

    Mit der Langzeit- bzw. 24-Stunden-Blutdruckmessung können Veränderungen des Blutdrucks im Tagesverlauf und Alltag untersucht werden. Dabei wird der Blutdruck mit Hilfe tragbarer Messgeräte automatisch in viertel- bis halbstündigen Abständen gemessen, nachts etwas seltener.

    Begleitend müssen Sie ein Protokoll über Ihre Aktivitäten und eventuelle Ereignisse führen. Damit können Aktivitäts- und Ruhephasen den jeweiligen Blutdruckwerten zugeordnet werden.

    Das Gerät speichert die Werte, die anschließend von der Ärztin oder vom Arzt ausgewertet werden. Zu erkennen ist,

    • wie hoch der durchschnittliche Wert aller Messungen liegt,
    • ob es nachts zu einer Absenkung kommt (normal ist ein nächtiches Absinken des Blutdrucks um 10-15 % nachts),
    • ob Sie bei bestimmten Belastungen mit Blutdruckanstiegen reagieren.
  • Ergebnisse

    Mehrfache Messungen nötig

    Wenn zum ersten Mal ein zu hoher Blutdruck festgestellt wird, bedeutet das nicht gleich, dass man an Bluthochdruck leidet. Der Blutdruck kann auch nur vorübergehend erhöht sein, z. B. durch die Aufregung vor und während der Untersuchung. Der Blutdruck sollte deshalb immer mehrmals gemessen werden.

    Wann spricht man von Bluthochdruck (Hypertonie)?

    Der normale Wert bei Erwachsenen beträgt 120-129/80-84 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule), optimal sind niedrigere Werte. Werte von 130–139/85–89 mmHg werden als hochnormal bezeichnet, das bedeutet, dass der Blutdruck ein wenig zu hoch, aber gerade noch normal ist. Bei Anstrengung oder Stress steigen die Werte an, im Schlaf sollten sie etwas sinken.

    Von Bluthochdruck spricht man bei Werten ab 140/90 mmHg bei wiederholten Messungen, wobei die Schwere des Bluthochdrucks in 3 Grade eingeteilt wird:

    • Grad 1: 140–159/90–99 mmHg
    • Grad 2: 160–179/100–109 mmHg
    • Grad 3: ≥ 180/≥ 110 mmHg