Ihr Herz-Kreislauf-Portal

Der Herzzyklus: So pumpt das Herz

Wiederkehrende elektrische Impulse halten den gleichmäßigen, rhythmischen Herzschlag aufrecht. Diese Impulse haben ihren Ursprung im Sinusknoten, dem natürlichen Schrittmacher des Herzens, von wo aus sie weitergeleitet werden. Sie steuern den Herzzyklus.

Sauerstoffarmes Blut fließt aus dem Körper in den rechten Vorhof. Von dort wird es in die rechte Herzkammer gepumpt und gelangt schließlich in die Lunge, wo es mit Sauerstoff angereichert wird.

Aus der Lunge fließt das sauerstoffreiche Blut in den linken Vorhof und von dort in die linke Herzkammer. Aus der linken Kammer wird das Blut dann in die Hauptschlagader (Aorta) gepumpt und gelangt so in den Kreislauf.

Die genaue Abfolge der Herzschläge lässt sich in drei Phasen unterteilen:

1. Füllungsphase (Diastole)

In diesem ersten Stadium entspannt sich das Herz und wird mit Blut gefüllt: Sauerstoffreiches Blut aus den Lungenvenen fließt in den linken Vorhof, gleichzeitig gelangt sauerstoffarmes Blut aus den großen Körpervenen in den rechten Vorhof. Nach Öffnung der Segelklappen durch die Entspannung der Herzkammern fließt das Blut dann in die Hauptkammern. Am Ende dieser Phase sind die Kammern zu ungefähr 80 % ihrer Kapazität gefüllt. Die Diastole dauert bei einem normalen Puls von 60/min ca. 0,7 Sekunden.

2. Anspannungsphase (atriale Systole)

Am Ende der Füllungsphase ziehen sich beide Vorhöfe zusammen, sodass weiteres Blut aus den Vorhöfen in die Kammern gedrückt wird. In dieser Phase hört man den ersten Herzton, der dem Schluss der Mitral- und Trikuspidalklappe entspricht und durch die Anspannung der Herzhauptkammern (Ventrikel) in der Systole verursacht wird.

3. Anspannungs- und Austreibungsphase (Systole)

Die Anspannungsphase beginnt mit dem Schluss der Segelklappen, d. h. wenn die Füllung der Hauptkammern abgeschlossen ist. Die Herzmuskelfasern ziehen sich zusammen, das Herz wirft das Blut aber noch nicht in den Kreislauf aus. Erst in der Austreibungsphase ziehen sich beide Hauptkammern endgültig zusammen. Übersteigt der Druck in den Kammern den Druck in den Schlagadern, öffnen sich die Klappen an den Ausgängen beider Hauptkammern, das Blut wird in die Hauptschlagader (Aorta) und in die Lungenschlagader gepresst.

Dehnen sich die Hauptkammern am Ende der Austreibungsphase wieder, sinkt der Blutdruck in den Kammern unter den, der in den Schlagadern herrscht. Das Blut in den Schlagadern „möchte“ dem Druckgefälle entsprechend in die Kammern zurückfließen. Dabei werden die Aorten- und Pulmonalklappe sehr frühzeitig und abrupt zugedrückt, sodass kein Blut zurückfließen kann. Der zweite Herzton kommt durch das „Zuschlagen“ der Aorten- und der Pulmonalklappe zustande. Wenn diese Phase endet, beginnt aufs Neue die Diastole.

Die gesamte Systole (Phasen 2 und 3) dauert nur ca. 0,3 Sekunden.

  • Über diesen Artikel

    Autor: Redaktion​​​​​​​
    Aktualisierung:  09.03.2021

    Bildnachweise:

    • Titelbild © abhijith3747 / fotolia.com
    • Illustrationen © DP-Medsystems AG