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Herzinsuffizienz – Herzschwäche

Herzinsuffizienz bezeichnet eine Herzschwäche. Der Herzmuskel kann die Pumpleistung, die zur Versorgung des Körpers notwendig ist, nicht mehr aufbringen. Seit einigen Jahren ist eine Herzinsuffizienz der häufigste Grund für eine Krankenhausbehandlung und ein sehr häufiger Vorstellungsgrund in den Arztpraxen.

  • Was ist Herzinsuffizienz?

    Wenn das Herz die zur Versorgung des Organismus notwendige Pumpleistung nicht mehr erbringen kann, spricht man von Herzschwäche oder Herzmuskelschwäche. Der Fachbegriff hierfür ist Herzinsuffizienz (Insuffizienz = Unvermögen).

    Die Herzinsuffizienz kann wegen eines schwachen Herzmuskels auftreten, der nicht mehr kräftig genug pumpt. Eine andere Form ist die Herzschwäche mit erhaltener Pumpfunktion oder HFpEF; hierbei füllt sich das Herz nicht mehr mit ausreichend Blut. 

    Ist das Herz sehr schwer geschädigt, kann es infolge der Herzschwäche zum Herzversagen kommen und zum plötzlichen Herztod.

  • Ursachen

    Die Herzinsuffizienz ist die Folge verschiedener Erkrankungen, die den Herzmuskel auf Dauer schädigen. Die häufigsten Ursachen der Herzinsuffizienz sind:

    Viele Patienten mit koronarer Herzerkrankung leiden gleichzeitig an Bluthochdruck. Patienten mit Herzinsuffizienz leiden manchmal auch unter einer Schlafapnoe. Eine Schlafapnoe und eine Herzinsuffizienz können sich gegenseitig weiter verschlimmern.

    Weitere Ursachen sind:

  • Auswirkungen auf das Herz

    Bei einer Herzinsuffizienz wird der Herzmuskel immer schwächer, so dass er sich nicht mehr so kraftvoll und koordiniert wie früher zusammenzieht. Damit sinkt die Blutmenge, die vom Herzen ausgeworfen werden kann.

    Durch Anpassungsmechanismen (= Kompensationsmechanismen) gelingt es dem Herzen kurzfristig, mit den erhöhten Anforderungen fertig zu werden. Langfristig verschlechtert sich die Pumpfunktion jedoch immer mehr:

    • Zunächst nimmt die Muskelmasse und Dicke der Herzwände zu (Fachbegriff: Herzmuskelhypertrophie), was anfangs die Kontraktionskraft steigert. Mit der Zeit verlieren die verdickten Herzwände jedoch ihre Dehnbarkeit, werden zunehmend starrer und die Auswurfleistung des Herzens sinkt.
      Dieser Mechanismus kommt vor allem bei arterieller Hypertonie, verengter Aortenklappe, hypertropher Kardiomyopathie und Speichererkrankungen zum Tragen.
    • Die Herzhöhlen dehnen sich auf und werden größer, das gesamte Herz vergrößert sich hierdurch (Fachbegriff: Dilatation). Es kann zunächst mehr Blut befördert werden. Doch die Dehnung führt langfristig zu einer Verschlechterung der Kontraktionskraft, zum Absterben von Herzmuskelzellen, zu Bindegewebsbildung (Fibrose) und einer fortschreitenden Vergrößerung der Kammern. Die Herzklappen können sich nicht mit vergrößern und werden undicht. Beides führt zu einer Verschlechterung der Auswurfleistung des Herzens.
      Dieser Mechanismus tritt vor allem bei undichten Herzklappen, Myokarditis, dilatativer Kardiomyopathie, Herzrhythmusstörungen und Anämie auf.

    Auswirkungen auf die Erregungsleitung im Herzen

    Durch die Zunahme der Herzmuskelmasse und Dehnung der Herzkammern wird auch die Erregungsleitung im Herzen beeinflusst, sodass sich die Weiterleitung der elektrischen Erregung im Herzen verzögern kann. Dies führt zu einem ungeordneten Zusammenziehen des Herzens und zu einer weiteren Verschlechterung der Pumpleistung des Herzens.

    Durch die Veränderungen am Herzmuskel können in den Herzkammern Herzrhythmusstörungen entstehen. Im ungünstigsten Fall kann dies zum sogenannten Kammerflimmern und zum plötzlichen Herztod führen.

  • Auswirkungen auf den Kreislauf

    Wird nicht mehr ausreichend Blut durch das Gefäßsystem gepumpt, ist die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen zu gering. Der Körper setzt Anpassungsmechanismen in Gang, die dazu führen, dass vermehrt Flüssigkeit im Körper verbleibt.

    Zunächst führt dies zu einer Verbesserung der Kreislaufverhältnisse. Mit der Zeit bilden sich aber Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe (Ödeme). Sie sind meist zuerst an Knöcheln und Fußrücken sichtbar. Bei weiterem Fortschreiten der Herzschwäche lagert sich zunehmend auch Flüssigkeit in den Organen ein und beeinträchtigt deren Funktion, z. B. in der Lunge (Lungenödem) oder der Leber.

  • Risiko Herzinsuffizienz

    Menschen mit Herz- oder Gefäßerkrankungen haben ein höheres Risiko als Gesunde, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Doch auch andere Risikofaktoren, zum Beispiel ein Diabetes mellitus, sind bekannt. Das Risiko an einer Herzschwäche zu erkranken steigt außerdem mit zunehmenden Lebensalter.

    Allein in Deutschland wurden 2018 etwa 456.000 Menschen stationäre wegen einer Herzschwäche behandelt und 38.000 Todesfälle auf eine Herzinsuffizienz zurückgeführt. Es wird erwartet, dass die Zahl der Patienten mit Herzschwäche aufgrund der zunehmenden Zahl hochbetagter Menschen in den nächsten Jahren zunimmt,

    Doch auch jüngere Patienten im Alter von 45 bis 65 Jahre wurden 2018 häufiger wegen einer Herzschwäche im Krankenhaus behandelt. Hier müsse laut Experten eine noch bessere Aufklärung und Prävention erfolgen.

     

  • Symptome

    Eine Herzinsuffizienz kann plötzlich entstehen oder sich langsam über Monate oder gar Jahre entwickeln. Die Herzinsuffizienz verläuft häufig für lange Zeit schleichend und unbemerkt, denn dem Körper gelingt es lange, die Herzschwäche auszugleichen und durch körpereigene Anpassungsmechanismen die Pumpleistung aufrecht zu erhalten.

    Frühsymptom einer Herzinsuffizienz ist die eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Dies werden Sie am ehesten beim Treppensteigen oder beim Tragen schwerer Einkaufstaschen bemerken. Wenn Sie beim Bücken oft in Luftnot geraten, kann dies ebenfalls ein Anzeigen für Herzinsuffizienz sein. Vielleicht fällt Ihnen auch auf, dass Ihr Herz bei Belastung deutlich schneller oder unregelmäßig schlägt.

    Viele Patienten müssen nachts häufig zum Wasserlassen aufstehen. Wenn sie die Beine hochlegen, fällt es dem Herzen leichter, das durch die Pumpschwäche angestaute Blut wieder „kreisen“ zu lassen. Sofort versuchen die Nieren, die überflüssigen Flüssigkeitsmengen, die jetzt nicht mehr im Gewebe eingelagert und damit „versteckt“ sind, auszuscheiden. Insgesamt kann durch die Flüssigkeitseinlagerungen das Körpergewicht zunehmen, oft um mehrere Kilogramm.

    Beschwerden

    Bei der akuten Herzinsuffizienz staut sich das Blut im Lungengewebe und es kann zu einer Wasseransammlung in der Lunge kommen. Typische Symptome der akuten Linksherzinsuffizienz sind:

    • Atemnot bei Belastung, später auch bei Ruhe
    • rasche Ermüdbarkeit
    • Rasselgeräusche über der Lunge (bedingt durch die in der Lunge angestaute Flüssigkeit)
    • Husten, besonders nach dem Hinlegen
    • eine Blauverfärbung der Haut- und Schleimhäute, die an den Lippen am augenscheinlichsten ist: Da durch die schlechtere Pumpleistung weniger sauerstoffreiches Blut zum Gewebe gelangt, verbraucht es mehr Sauerstoff aus dem Blut als üblich. Dadurch reichert sich im Blut sauerstoffarmer Blutfarbstoff an, der die Blauverfärbung bewirkt. Der Arzt bezeichnet dies als Zyanose (cyan = blau).

    Bei der sich langsam entwickelnden Herzinsuffizienz

    • kommt es zu Flüssigkeitseinlagerungen, zunächst an Knöcheln und Fußrücken, dann auch im Bereich des Bauches (Fachbegriff: Ödeme)
    • sind die Venen am Hals sind erweitert und gestaut
    • steigt das Körpergewicht durch die Flüssigkeitseinlagerungen

    Schlafapnoe ist bei Patienten mit Herzschwäche häufig. Sie kann als Folge der Herzinsuffizienz auftreten oder eine bestehende Herzschwäche verschlimmern. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Schlafapnoe: Atemaussetzer belasten Herz und Kreislauf.

  • Schweregrade der Herzinsuffizienz

    Um Aussagen über den Schweregrad der Herzinsuffizienz treffen zu können, wurde von einer medizinischen Gesellschaft, die sich mit Herzkrankheiten befasst (New York Heart Association, kurz: NYHA), die sogenannte NYHA-Klassifikation entwickelt. Patienten mit Herzinsuffizienz werden entsprechend dieser Klassifikation eingestuft. Diese Einteilung entscheidet auch über die Behandlung:

    • NYHA Stadium I – Herzerkrankung ohne Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit:
      Bei normaler körperlicher Tätigkeit wie Hausarbeit spüren Sie keine Luftnot oder Schwäche und auch kein vermehrtes „Herzklopfen“. Nur bei einer genauen Untersuchung finden sich z. B. Auffälligkeiten im EKG oder beim Ultraschall des Herzens (Echokardiographie).
    • NYHA Stadium II – Leichte Einschränkung der körperlichen Aktivität:
      In Ruhe und bei leichter Belastung sind Sie beschwerdefrei. Doch bei normaler, körperlicher Aktivität wie bei längerem Treppensteigen über mehrere Etagen bemerken Sie Luftnot, Müdigkeit und Schwäche. Zudem haben Sie die Empfindung einer verstärkten, beschleunigten Herzaktion (Fachbegriff: Palpitation).
    • NYHA Stadium III – Deutliche Einschränkung der Belastbarkeit:
      In Ruhe fühlen Sie sich wohl. Doch schon bei geringer körperlicher Tätigkeit wie Treppensteigen über eine Etage spüren Sie Beschwerden wie Luftnot und Schwäche.
    • NYHA Stadium IV:
      Beschwerden treten schon in Ruhe auf. Sie verstärken sich erheblich bei körperlicher Aktivität.
  • Untersuchungen

    Am Beginn der Untersuchung steht die Krankengeschichte. Aus ihr erfährt die Ärztin oder der Arzt z. B., ob Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder eine Herzkranzgefäßerkrankung (Koronare Herzkrankheit) vorliegen.

    Bei der körperlichen Untersuchung, zu der das Abhören des Herzens und der Lungen gehört, schaut der Arzt nach körperlichen Zeichen einer Herzinsuffizienz.

    Durch folgende Untersuchungen kann er die Diagnose absichern:

    • Elektrokardiogramm (EKG): Bei einer ausgeprägten Herzinsuffizienz finden sich fast immer Veränderungen im EKG. Durch die Zunahme der Herzmuskelmasse und Dehnung der Herzkammern wird auch die Erregungsleitung im Herzen beeinflusst. Häufig ist im EKG die Herzstromkurve verbreitert und nimmt eine spezielle Form an, die vom Arzt als „Linksschenkelblock“ bezeichnet wird. Oft wird auch ein EKG unter Belastung durchgeführt, um zu beurteilen, wie stark das Herz trotz der Pumpschwäche belastbar ist.
    • Laborwerte: Bestimmte Laborwerte wird der Arzt erheben, um sich z. B. ein Bild von der Gerinnungsfähigkeit des Blutes zu machen, oder um zu klären, ob die Nieren normal arbeiten. Ein insuffizientes Herz setzt vermehrt sogenannte natriuretische Peptide frei. Werden diese vermehrt im Blut nachgewiesen, ist dies ein Hinweis auf Herzinsuffizienz, während sich bei einem niedrigen Wert und bei normalem EKG eine Herzinsuffizienz ausschließen lässt.
    • Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie): Die Ultraschalluntersuchung des Herzens ist das wichtigste Untersuchungsverfahren für die Beurteilung der Herzstruktur und der Herzfunktion. Damit kann der Arzt z. B. die Größe der Herzkammern beurteilen, die Dicke des Herzmuskels, die Funktionstüchtigkeit der Klappen und die Auswurfleistung bestimmen.
    • Röntgenuntersuchung:Im Röntgenbild kann der Arzt feststellen, welche Form das Herz hat oder ob sich das Herz vergrößert hat.

    Die Ergebnisse der verschiedenen Untersuchungen vervollständigen das Bild, das sich die Ärztin bzw. der Arzt von der Erkrankung machen kann. Erst dann kann lässt sich mit Sicherheit sagen, ob eine Herzinsuffizienz vorliegt, welche Erkrankungen dazu geführt haben und ob noch weitere Untersuchungen empfehlenswert sind (z. B. Herzkatheter, Untersuchung der Lungenfunktion (Spirometrie)).

  • Behandlung

    Die Behandlung der Herzinsuffizienz beinhaltet verschiedene Elemente.

    Behandlung ohne Medikamente

    Zu den Basismaßnahmen, die Patienten mit Herzinsuffizienz beachten sollten, zählen

    • Regelmäßige Gewichtskontrolle: Starke Gewichtsschwankungen können ein Anzeichen dafür sein, dass die aktuelle Behandlung nicht ausreichend ist,
    • Gesunde und ausgewogene Ernährung
    • Verzicht auf Rauchen sowie ein Verzicht oder ein niedriger Konsum von Alkohol
    • an die körperliche Leistungsfähigkeit angepasste regelmäßige Bewegung. Während man früher glaubte, dass sich Patienten mit Herzinsuffizienz möglichst wenig bewegen sollen, weiß man heute, dass körperliche Bewegung zu einer Verbesserung der Belastbarkeit führt und die Symptome der Herzinsuffizienz mildert. Ein moderates Training von mindestens 150 Minuten pro Woche nach vorheriger fachärztlicher Kontrolle wird daher ausdrücklich empfohlen.

    Medikamente

    Wichtigste Grundlage der Behandlung der Herzschwäche ist die optimale Behandlung mit Medikamenten. Die Therapie sollte unbedingt eingehalten werden. Nur so kann ein Fortschreiten der Herzschwäche verhindert oder verlangsamt werden.

    Meist benötigen die Patienten eine Kombination aus mehreren Wirkstoffen. Heute gibt es eine Reihe gut wirksamer Medikamente, die die Lebensqualität und die Lebenserwartung deutlich verbessern. Medikamente gegen Herzschwäche sind z. B.:

    • ACE-Hemmer (senkt den Blutdruck)
    • Beta-Blocker (senkt die Herzschlagfrequenz)
    • Mineralokortikoid-Antagonisten (MRA) (harntreibende Medikamente, versuchen Wasseransammlungen z. B. in den Beinen zu vermeiden)
    • Diuretika (harntreibende Medikamente, versuchen Wasseransammlungen z. B. in den Beinen zu vermeiden)
    • Digitalis (Herzmedikamente)
    • ARNI (Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor) (spezielles Medikament zur Behandlung der Herzinsuffizienz mit vielfältigen Wirkungen)

    Seit Kurzem können auch Medikamente, die normalerweise nur zur Behandlung des Diabetes mellitus eingesetzt werden, die sogenannten SGTL2-Hemmer „Dapagliflozin“ und „Empagliflozin“, zur Behandlung der Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Mehr dazu in unserem Magazin.

    Implantierbare Therapiesysteme

    Bei einigen Patienten mit einer Herzinsuffizienz können implantierbare Therapiesysteme sinnvoll sein. Sie sollen den plötzlichen Herztod verhindern.

    Zum Einsatz kommen Therapiesysteme, die einem Herzschrittmacher ähneln, und eine sogenannte Herzschocktherapie (Defibrillation) auslösen, wenn nötig. Diese Systeme heißen implantierbare Kardioverter Defibrillatoren, kurz ICD.

    Bestimmte Patienten mit Herzinsuffizienz profitieren von der biventrikulären Schrittmachertherapie bzw. kardialen Resynchronisationstherapie, kurz CRT. Sie unterstützt das Zusammenziehen des Herzmuskels und verbessern die Mechanik der Herzmuskelkontraktion

    Leiden Patienten mit einer schweren Herzinsuffizienz auch an Herzrhythmusstörungen, die zum lebensbedrohlichen Kammerflimmern führen können (z. B. bei ventrikulärer Arrhythmie), kann mit einem sogenannten CRT-D-Gerät eine Kombination aus beiden Methoden eingesetzt werden.

    Bei bestimmten implantierbaren Schrittmachern ist gleichzeitig ein Atemfrequenz-Sensor eingebaut. Auf diese Weise kann der Herzschlag an die Belastung angepasst werden. Ist die körperliche Belastung hoch, zum Beispiel beim Sport, kann der ICD das Herz unterstützen, schneller zu schlagen und so mehr Blut zu pumpen. In Ruhe schlägt das Herz dann langsamer.

    Systeme zur Herzunterstützung und Herztransplantation

    Wenn eine Herzinsuffizienz sehr weit fortgeschritten und nicht mit Medikamenten oder einem Herzschrittmacher in den Griff zu bekommen ist, bleibt nur noch die chirurgische Therapie mit dem Einbau einer Herzunterstützungspumpe (Assist-Systeme) oder einer Herztransplantation. Die Transplantation rettet Menschen das Leben, heutzutage werden auch die lebenslang einzunehmenden Medikamente gut vertragen. Leider gibt es viel zu wenige Spenderherzen, um allen potentiellen Empfängern helfen zu können. 

    Sowohl Herzunterstützungspumpen als auch eine Herztransplantation können das Überleben und die Lebensqualität der Patienten verbessern.

  • Leben mit Herzinsuffizienz

    Bei Herzinsuffizienz ist es wichtig, die Medikamente regelmäßig einzunehmen, um ein Fortschreiten der Herzschwäche zu verhindern oder zu verlangsamen. Nehmen Sie die Ihnen verordneten Medikamente regelmäßig nach ärztlicher Anweisungen ein, auch wenn Sie keine Beschwerden haben – natürlich auch am Wochenende und im Urlaub! Setzen Sie auf keinen Fall Medikamente ohne Rücksprache ab! Treten neue Beschwerden auf oder verschlechtern sich Ihre Beschwerden, sollten Sie sich in ärztliche Behandlung begeben.

    Leben mit ICD oder CRT

    Bei manchen Patienten wird die Herzinsuffizienz mit Hilfe eines implantierbaren Therapiesystems behandelt (z. B. ICD, CRT, CRT-D). Viele Patienten mit implantierten Therapiesystemen können schrittweise zu dem Lebensstil zurückkehren, den sie vor dem Eingriff hatten. Ihre Lebensqualität schätzen sie danach sogar höher ein als zuvor und bemerken, dass sie wieder belastbarer sind.

    Generell sind Arbeit, gewöhnliche Hobbys, sexuelle Kontakte, Sport und Reisen mit einem implantierbaren System ohne Probleme möglich.

    Mehr zum Leben mit implantierten Therapiesystemen im Magazin. 

    Es gibt es noch einige andere Dinge, die Sie tun können, damit sich die Krankheit nicht weiter verschlechtert. Gesunde Ernährung, Gewichtsnormalisierung und der Verzicht aufs Rauchen (Risikofaktor für die Entstehung von Atherosklerose) sind Maßnahmen, die Ihnen helfen, ein gutes Leben zu führen. 

    Bewegung hält fit!

    Radfahren, Wandern, Spazierengehen sind gut für Menschen mit Herzproblemen geeignet. Sobald Sie ein bisschen trainiert haben, werden Sie merken, dass Ihre Leistungsfähigkeit zunimmt. Sprechen Sie aber unbedingt vorher mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt! Es gibt auch spezielle Sportgruppen für Herzpatienten.

    Stress mildern!

    Falls Ihr Alltag von Stress und Zeitmangel geprägt ist, versuchen Sie, regelmäßige Pausen einzulegen, in denen Sie entspannen können. Methoden zur Stressbewältigung und Entspannungstechniken sind beispielsweise Autogenes Training, Yoga und Progressive Muskelentspannung. Viele Krankenkassen, die Volkshochschulen und Selbsthilfegruppen bieten zahlreiche Kurse hierzu an. Falls Sie unter seelischen Belastungen und Konflikten leiden, sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt darüber.

    Grippeschutzimpfung

    Es wird empfohlen, dass sich alle Patienten mit einer Herzinsuffizienz einmal jährlich gegen die Grippe (Influenza) impfen lassen.