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Zufriedenes älteres Paar. Beugen Sie einem Schlaganfall vor und genießen Sie Ihr Leben! © drubig-photo / fotolia

Beugen Sie einem Schlaganfall vor und genießen Sie Ihr Leben! © drubig-photo / fotolia

Schlaganfall vorbeugen

Wer einen Schlaganfall erleidet, wird innerhalb von Sekunden zum Notfallpatienten. Mit einem gesunden Lebensstil und dem Wahrnehmen von regelmäßigen Kontrolluntersuchungen können Sie selbst viel dazu beitragen, dass es nicht so weit kommen muss. Darüber hinaus kann Ihr Arzt Medikamente verordnen und Maßnahmen empfehlen, die das Schlaganfallrisiko zusätzlich eindämmen.

  • Warum bekommt man einen Schlaganfall?

    Jedes Jahr ereignen sich mehr als eine Viertelmillion Schlaganfälle in Deutschland. Vor allem ältere Menschen sind betroffen, aber auch jüngere Menschen können einen Schlaganfall erleiden.

    Man unterscheidet zwei Arten von Schlaganfällen. Ist die Blutversorgung des Gehirns gestört (z. B. durch Gefäßverstopfung), spricht der Arzt von einem Hirninfarkt oder auch ischämischen Schlaganfall. Wird der Schlaganfall durch eine Blutung aus den gehirnversorgenden Blutgefäßen verursacht, bezeichnet man ihn als hämorrhagischen Schlaganfall. In beiden Fällen ist die Sauerstoffversorgung des Gehirns unterbrochen, was rasch zum Untergang des betroffenen Hirngewebes führen kann.

  • Wie schütze ich mich vor einem Schlaganfall?

    Viele Menschen wissen, dass Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel und Rauchen einen Schlaganfall begünstigen können. Aber auch hohe Cholesterinwerte und die Zuckerkrankheit erhöhen das Schlaganfallrisiko.

    Dies sind Risikofaktoren, die eine Arterienverkalkung (Atherosklerose) begünstigen, also eine zunehmende Verengung oder gar Verstopfung der Blutgefäße. Die Atherosklerose kann zum Schlaganfall führen, wenn die hirnversorgenden Gefäße nicht mehr genug Blut transportieren können.

    Schützen Sie Ihre Blutgefäße, indem Sie der Arterienverkalkung entgegenwirken! Eine gesunde Ernährung, Sport und Gewichtsabnahme leisten einen großen Beitrag dazu, um das persönliche Schlaganfallrisiko zu verringern. Gehen Sie außerdem regelmäßig zum Arzt, um z. B. Blutdruck-, Cholesterin- und Blutzuckerwerte zu kontrollieren.

  • Was kann der Arzt zu meinem Schutz tun?

    Werden bei einer Routineuntersuchung Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker oder hohe Cholesterinwerte festgestellt, die sich nicht ausreichend durch eine Lebensstiländerung senken lassen, verordnet der Arzt Medikamente, um diese Werte zu normalisieren. Falls es Ihnen schwerfällt, auf Zigaretten zu verzichten, kann der Arzt geeignete Hilfsmaßnahmen empfehlen.

    Vorhofflimmern und seine Folgen behandeln

    Wenig bekannt ist die Tatsache, dass die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern – also eine schnelle und chaotische Bewegung der Herzvorhöfe – einen Schlaganfall verursachen kann. Kardiologen vermuten, dass etwa ein Viertel aller Schlaganfälle auf diese Erkrankung zurückzuführen sind. Der Grund hierfür ist, dass flimmernde Vorhöfe das Blut nicht zügig weiterbewegen, so dass sich Blutgerinnsel bilden können.

    Daher ist es wichtig, ein Vorhofflimmern zu behandeln. Dies geschieht zum einen durch Medikamente, die die Herzfrequenz normalisieren (Antiarrhytmika). Andere Medikamente halten das Blut flüssig. Zum anderen gibt es verschiedene Eingriffe, um das Flimmern nicht-operativ zu unterbinden. Bei einer Katheterablation werden über einen Herzkatheter Gewebestellen am Herzmuskel verödet, welche die Herzrhythmusstörung auslösen. Vorhofohren (Ausstülpungen der Herzvorhöfe), in denen sich bei Vorhofflimmern leicht Blutgerinnsel bilden, können zudem mittels Herzkatheter verschlossen werden.

    Verengte Halsschlagader durchgängig machen

    Verkalkungen und Verengungen der Halsschlagader (Carotisstenose) treten im Alter häufiger auf und können einen Schlaganfall verursachen. Typischerweise ist ein bestimmter Gefäßabschnitt, an dem sich die Halsschlagader gabelt, besonders von dieser schleichend zunehmenden Veränderung betroffen. Um einen ausreichenden Blutfluss zum Gehirn wieder herzustellen, kann die Halsschlagader chirurgisch an der verengten Stelle geöffnet und die Ablagerungen entfernt werden. Alternativ kann der betroffene Bereich im Rahmen einer kathetergestützten Behandlung aufgedehnt und mit einem winzigen Gitterröhrchen (Stent) offengehalten werden.

    Offene Herzscheidewand verschließen

    Eine natürliche Verbindung zwischen den beiden Herzvorhöfen, die sich normalerweise nach der Geburt verschließt, bleibt bei manchen Menschen offen. Diese heißt Foramen ovale und ist meist harmlos. Man hat jedoch bei Patienten, die ohne ersichtlichen Grund einen Schlaganfall erlitten, häufiger ein offenes Foramen ovale gefunden als bei gesunden Menschen. Es ist jedoch umstritten, ob ein kathetergesteuerter Verschluss des offenen Foramen ovale mit einem Schirmchen bei Risikopatienten sinnvoll ist.

    Hirnblutungsrisiko eindämmen

    Eine Hirnblutung wird durch ein geplatztes Blutgefäß im Gehirn verursacht. Diese verursacht einen Schlaganfall, wenn die Blutung innerhalb des Gehirngewebes stattfindet und hierdurch die Sauerstoffversorgung unterbrochen wird. Besonders gefährdet sind neben Hochdruckpatienten auch Menschen, die eine angeborene oder erworbene Aussackung einer Arterie im Gehirn (ein sogenanntes Aneurysma) haben. Diese seltene, schmerzlose Gefäßveränderung wird meist nur zufällig erkannt. In schwerwiegenden Fällen kann eine solche Aussackung während einer offenen Gehirnoperation mit einer Art Klammer verschlossen werden (Clipping). Weniger belastend ist es, das Aneurysma über einen Katheter mit Knäulen aus feinem Platindraht zu füllen (Coiling) und es so dicht zu verschließen.

Fazit

Sie können einem Schlaganfall vorbeugen, indem Sie zum Arzt gehen, um behandelbare Ursachen für einen Schlaganfall rechtzeitig zu finden und zu behandeln. Außerdem hilft eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und Bewegung, sowie der Verzicht aufs Rauchen, das Schlaganfallrisiko zu senken.