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Schwindel – Mögliche Ursachen

Wer kennt es nicht? Karussellfahrten, Busreisen auf kurvigen Straßen, zu schnelles Aufstehen – und schon dreht sich um uns alles. Dieser Schwindel ist harmlos und klingt schnell wieder ab. Die Benommenheit, mit der sich eine Kreislaufschwäche ankündigt, wird ebenfalls als Schwindel bezeichnet. Manche Patienten beschreiben ihren Schwindel auch als eine Leere im Kopf, Sternchensehen oder ihnen wird „schwarz vor Augen“.

Das Symptom Schwindel ist einer der häufigsten Gründe, warum Patienten ärztlichen Rat suchen, und tritt im Alter häufiger auf als bei jungen Menschen. Zum Glück ist Schwindel selten gefährlich, trotzdem ist, falls der Schwindel scheinbar grundlos auftritt, eine Abklärung nötig, denn er kann Symptom für eine Krankheit sein.

Rufen Sie auf jeden Fall sofortige notärztliche Hilfe, wenn zum Schwindel Symptome wie Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen in Gesicht, Armen oder Beinen kommen oder Bewusstseinsstörungen auftreten!

  • Mögliche Ursachen

    Schwindel kann auf Probleme mit dem Innenohr, wo das Gleichgewichtsorgan sitzt, mit dem Gleichgewichtszentrum im Gehirn, dem Sehvermögen oder anderen Dingen hindeuten. Oft ist eine nicht gleichmäßige oder unzureichende Durchblutung des Gehirns der Grund, dann können während des Schwindelanfalls weitere Symptome und ein allgemeines Unwohlsein hinzukommen.

    Blutdruck und Gefäßverengung

    Menschen mit niedrigem Blutdruck passiert es öfter, dass ihnen schummrig wird, wenn sie z. B. zu rasch aufstehen. 

    Ein durch Bluthochdruck verursachter Schwindel geht typischerweise mit Kopfschmerzen einher.

    Blutbahnverengungen im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit, Atherosklerose, Verengungen oder Verschluss von Arterien behindern den Blutkreislauf und damit die zügige Blutversorgung des Gehirns.

    Schwache Pumpleistung des Herzens, Herzrhythmusstörung

    Schwindel kann durch körperliche Belastungen wie Treppensteigen kurzzeitig ausgelöst werden. Bei Herzinsuffizienz, bestimmten Herzrhythmusstörungen oder Herzfehlern pumpt das Herz nicht ausreichend Blut durch die Adern, sodass auch das Gehirn Sauerstoffmangel erleidet.

    Koronare Herzerkrankung und Herzinfarkt

    Während einer Angina pectoris (Herzenge/Brustenge), einem typischen Symptom der koronaren Herzkrankheit, treten bei manchen Patienten neben den bekannten Schmerzen, der Enge und Beklemmung auch unspezifische Beschwerden wie Übelkeit und Schwindel auf. 

    Auch ein Herzinfarkt kann mit Atemnot, Schwindel und Schweißausbrüchen einhergehen.

    Durchblutungsstörungen des Gehirns

    Zu Dreh- oder Schwankschwindel kann es bei Durchblutungsstörungen des Gehirns kommen. Dahinter kann ein gestörter Blutfluss in Gefäßästen der Halswirbelarterie (Arteria vertrebralis) und einer Schlagader im Hirnstamm (Arteria basilaris) stecken. Ärzte sprechen hier von einer vertebrobasilären Insuffizienz. Auch im Rahmen eines Schlaganfalls kann Schwindel auftreten.

    Das Gleichgewichtsorgan kann ebenfalls von Durchblutungsstörungen betroffen sein und aufgrund der mangelhaften Durchblutung nicht ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe erhalten. Ein dauerhafter Schwindel und Gangunsicherheit sind die Folge.

    Schwindel bei anderen Erkrankungen

    Schwindel kann vielfältige weitere Ursachen haben. Beim gutartigen Lagerungsschwindel ist das Gleichgewichtsorgan im Innenohr betroffen: Hier sind Kalksteinchen (Otolithen) aus dem Gleichgewichtssäckchen in einen der Bogengänge gelangt. Der Patient verspürt meist einen Drehschwindel und Übelkeit.

    Schwindel kann aber beispielsweise auch durch Medikamente, Alkoholmissbrauch oder eine diabetische Unterzuckerung ausgelöst werden, von Sehstörungen oder neurologischen sowie psychischen Erkrankungen und vielem mehr verursacht werden.

  • Untersuchungen

    Schwindel allein ist ein sehr unspezifisches Krankheitszeichen. Es gilt, genau auf die Umstände und Begleitsymptome zu achten. Können Sie Ihren Schwindel beschreiben? Was sind die Auslöser? Wie oft tritt der Schwindel auf? Wie lange dauert er an? Welche weiteren Symptome kommen zum Schwindel hinzu? Welche Medikamente nehmen Sie?

    Die Ärztin bzw. der Arzt wird Sie zu Ihrer Krankengeschichte und den genauen Begleitumständen des Schwindels befragen, um Anhaltspunkte für die anschließende Untersuchung zu erhalten.

    Zu den körperlichen Untersuchungen zählen

    Um Gleichgewicht und Koordination zu prüfen, werden Sie möglicherweise dazu aufgefordert, mit geschlossenen Augen auf der Stelle zu treten oder einen leichten Schubs auszubalancieren. Keine Angst, Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird darauf achten, dass Sie hierbei nicht fallen.

    Je nachdem, welche Krankheit als Ursache des Schwindels in Betracht kommt, können sich unter anderen folgende Untersuchungen anschließen:

    Besteht die Möglichkeit, dass Herzrhythmusstörungen Ursache von Schwindel oder Schwindelattacken sind, muss ein Langzeit-EKG durchgeführt werden. Gelingt es nicht, die Herzrhythmusstörung während eines 24-Stunden-EKG aufzuzeichnen, kann gegebenenfalls ein implantierbarer Rhythmus- bzw. Event-Rekorder unter die Haut eingesetzt werden. Solche Geräte können zur Klärung der Ursache unklarer Schwindel- und Ohnmachtsanfälle beitragen.

  • Über diesen Artikel

    Autor:Redaktion
    Aktualisierung: 17.03.2021

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