
Atherosklerose
Bei der Atherosklerose werden Fette (insbesondere Cholesterinester) in die Wand der Arterien eingelagert. Das führt zu einer Verengung des Blutgefäßes. Wenn diese Plaque genannte Einlagerung aufbricht, kommt es zu Blutgerinnseln, die letztlich Gefäße verstopfen. Umgangssprachlich wird dafür oft das Wort Arterienverkalkung benutzt.
Die Atherosklerose tritt an den Schlagadern (Arterien) auf und betrifft vor allem die Herzkranzgefäße, Hirnarterien und Hals- und Beinarterien. Sind die Herzkranzgefäße von der Atherosklerose betroffen, wird dies als koronare Herzkrankheit bezeichnet.
- Was ist Atherosklerose?
Plaque: In der Gefäßwand lagern sich Fette und andere Stoffe ein. © dpmed Bei der Atherosklerose verändern sich die Blutgefäße. Dieser Prozess verläuft über viele Jahre zunächst unerkannt ab.
An den Gefäßwänden kommt es zu kleinen Einrissen und Beschädigungen. Die Gefäßwände lagern daraufhin Fett ein, verkalken durch Einlagerung von Kalziumsalzen, verlieren ihre Elastizität und der Gefäßdurchmesser verengt sich zunehmend. Die entstandenen Veränderungen in den Gefäßwänden werden als atherosklerotische Plaques bezeichnet.
- Folgen der Atherosklerose
3 mögliche Schäden durch Plaque-Bildung. © dpmed Normalerweise sind die atherosklerotischen Plaques durch die sehr dünne Gefäßinnenhaut (das Endothel), die einer Tapete gleicht, vom strömenden Blut im Gefäß getrennt. Durch viele verschiedene Faktoren bedingt, kann es zum Einriss dieser Gefäßinnenhaut über dem Plaque kommen. Dann kommt das Blut direkt mit der krankhaft veränderten Gefäßwand in Berührung. Dadurch bildet sich an dieser Stelle sehr rasch ein Blutgerinnsel. Es kann so groß werden, dass es die Arterie verschließt. Es fließt kein Blut mehr durch das Gefäß, ein Infarkt entsteht. Dieser Mechanismus kann auch sehr plötzlich ohne vorherige Beschwerden auftreten.
Kleinere Gerinnsel, die sich lösen, werden weitergetragen und können anderswo ein Gefäß verstopfen. Je nachdem, wo das passiert, kann so ein Herzinfarkt, eine Lungenembolie oder ein Schlaganfall eintreten.
- Ursachen und Risikofaktoren
Risikofaktor Übergewicht. © Kokhanchikov / fotolia Eine Atherosklerose entsteht, wenn die innerste Schicht des Blutgefäßes (Endothel) geschädigt wird. Das kann durch mechanische Einwirkungen geschehen, dazu gehört der erhöhte Druck auf die Gefäßwände bei Hypertonie. Eine Rolle spielen auch Entzündungsvorgänge, wie sie z. B. bei Infektionen und Immunreaktionen oder durch Gifte auftreten. Ein „Überangebot“ an Cholesterin im Blut erleichtert die Bildung der Plaque.
Folgende Faktoren fördern die Plaquebildung in den Arterien. Dabei gilt: Je mehr Risikofaktoren vorliegen, desto höher das Risiko.
- Rauchen
- erhöhter Blutdruck (Hypertonie)
- erhöhte Blutfettwerte (besonders erhöhte Werte des LDL-Cholesterins und erniedrigte Werte des HDL-Cholesterins)
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- erbliche Veranlagung zu Arterienverkalkung
- höheres Lebensalter
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Stress
- Beschwerden
Atherosklerose bleibt über lange Zeiträume unbemerkt, erst wenn die Einlagerung in die Arterienwand so groß ist, dass das Gefäß stark verengt wird, treten Symptome einer Unterversorgung auf oder Folgeprobleme werden sichtbar.
Herz
Sind die Herzkranzgefäße von der Atherosklerose betroffen, wird dies als koronare Herzkrankheit bezeichnet. Das häufigste Symptom einer koronaren Herzerkrankung ist die sogenannte Angina pectoris, die sich folgendermaßen äußern kann:
- Schmerzen oder Brennen in der Herzgegend, meist hinter dem Brustbein
- Gefühl der Enge im Brustkorb, wie ein „Ring um die Brust“
- Gefühl, nicht mehr durchatmen zu können
- Ausstrahlung der Beschwerden in den Oberbauch, in den linken oder beide Arme, Unterkiefer, Schulterblätter und Schulter
- Angst
Bei manchen Patienten treten auch unspezifische Beschwerden wie Übelkeit, Schwindel und Bauchschmerzen auf.
Andere Körperregionen: Gehirn, Beine, Lunge
- Verengungen von Arterien, die das Gehirn versorgen, können unter anderem Schwindel und Sehstörungen hervorrufen.
- Bei einer Durchblutungsstörung der Beine spricht man von der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Sie wird auch Schaufensterkrankheit genannt, da Betroffene der Schmerzen wegen oft Gehpausen einlegen und diese gern durch das Betrachten von Schaufensterauslagen tarnen.
- Eine Verengung der Lungengefäße führt zu einer chronischen Erhöhung des Blutdrucks im Lungenkreislauf (Lungenhochdruck). Leistungsschwäche, rasche Ermüdung, Schwindel, Brustschmerzen und bläuliche Verfärbung von Haut und Lippen sind einige Symptome.
- Vorbeugung
Atherosklerose kann man gut vorbeugen bzw. ihr Fortschreiten verlangsamen, indem man Risikofaktoren minimiert und eine gesunde Lebensweise pflegt.
- Rauchen aufgeben!
Rauchen ist ein Hauptrisikofaktor für die Entstehung einer Atherosklerose. - Bewegen!
Besonders Ausdauersportarten (Walken, Laufen, Wandern, Radfahren oder Schwimmen) sind zu empfehlen, sollten aber der Leistungsfähigkeit angepasst betrieben werden. Im Alltag wenn möglich lieber Treppensteigen statt den Lift benutzen, lieber Rad als Autofahren, kurze Strecken auch zu Fuß zurücklegen. - Gewicht regulieren!
Falls Sie übergewichtig sind, sollten Sie versuchen, abzunehmen. Studien der letzten Jahre haben ergeben, dass der Taillenumfang dabei wichtiger ist für die Einschätzung des Risikos, einen Herzinfarkt zu erleiden, als der bisher angewendete Body-Mass-Index. Der Normalwert bei Frauen liegt bei einem Taillenumfang von bis zu 80 cm, bei Männern bis zu 94 cm.
Grundlage jeder Therapie und Prophylaxe: Gesunde Ernährung. © Yaruniv-Studio / fotolia - Gesund ernähren!
Obst und Gemüse sollten den Speiseplan dominieren. Fett einsparen ist günstig und man sollte zudem pflanzliche Fette bevorzugen. - Stress reduzieren!
Überdenken Sie Ihre Arbeitsgewohnheiten und finden Sie gesunde Wege, mit stressigen Ereignissen in Ihrem Leben umzugehen! Falls Sie unter seelischen Belastungen und Konflikten leiden, sprechen Sie offen mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt darüber!
- Rauchen aufgeben!
- Behandlung
Zur Behandlung der Atherosklerose stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Alles beginnt jedoch mit einer gesünderen Lebensweise.
Als Medikamente kommen je nach konkretem Fall zum Einsatz
In schweren Fällen muss invasiv behandelt werden mittels
- Ballondilatation
- Stent und mit Medikamenten beschichtetem Stent
- Bypass-Operation