
Thrombangiitis obliterans – Rauchen als besonderer Risikofaktor
Die Thrombangiitis obliterans (auch Endangiitis obliterans oder Buerger-Syndrom genannt) ist eine Entzündung vor allem kleinerer Blutgefäße (Vaskulitis). Sie beginnt häufig vor dem 40. Lebensjahr und es erkranken wesentlich mehr Männer als Frauen daran.
- Entstehung der Thrombangiitis obliterans
Die Thrombangiitis obliterans ist eine Blutgefäßentzündung, die hauptsächlich die kleinen Arterien betrifft. Durch die Entzündungsvorgänge kommt es zur Entstehung von Blutgerinnseln (Thromben) in den Blutgefäßen und damit zu einem teilweisen oder vollständigen Gefäßverschluss. Folglich gelangt weniger Blut in Hände und Füße, und es treten typische Beschwerden auf.
Der wichtigste Risikofaktor ist starkes Rauchen, doch auch erbliche Faktoren und das Immunsystem spielen für die Krankheitsentstehung eine Rolle. In manchen Fällen können andere Erkrankungen, zum Beispiel ein periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) durch die Entstehung von Blutgerinnseln zu ähnlichen Beschwerden führen.
- Beschwerden
Patienten mit einer Thrombangiitis obliterans beschreiben oftmals folgende Symptome, die die Hände und Füße betreffen können
- Schmerzen an der Fußsohle, Taubheits- und Kältegefühle
- krampfartige Wadenschmerzen
- Raynaud-Syndrom
- Geschwüre (Ulzerationen) an den Fingerspitzen oder den Zehen
- Absterben der Fingerspitzen oder der Zehen (Nekrosen)
Obwohl vor allem die Blutgefäße an den Armen oder Händen und den Beinen oder Füßen betroffen sind, können auch Blutgefäße an anderen Stellen im Körper vorübergehend entzündet sein (Phlebitis saltans; saltare: lat. tanzen, springen).
Bei besonders starker Ausprägung kann es zu nicht heilenden Wunden oder einem Absterben von Fingern oder Zehen kommen. Bei 25-30 % der Erkrankten kann deswegen eine Amputation der betroffenen Körperteile erforderlich werden.
- Untersuchung
Nach einer ausführlichen Erhebung Ihrer Krankengeschichte wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen und dabei vor allem auf sichtbare Veränderungen an den Händen und Füßen sowie auf weitere Anzeichen einer Gefäßentzündung achten. Im Anschluss erfolgen eine Ultraschalluntersuchung sowie eine Magnetresonanztomografie mit Kontrastmittel zur Untersuchung der Blutgefäße. Um ein Blutgerinnsel im Herzen auszuschließen, sollte eine Ultraschalluntersuchung des Herzens erfolgen.
- Behandlung
Die wichtigste und einzige Maßnahme zur langfristigen Behandlung einer Thrombangiitis obliterans und zur Vermeidung einer Amputation von Fingern oder Zehen ist der Verzicht auf Rauchen. Kurzfristig lindern auch Medikamente, die die Blutgefäße aufweiten, und Schmerzmittel die Beschwerden. Im Gegensatz zu Gefäßverschlüssen an anderen Stellen im Körper, zum Beispiel am Herzen, in den großen Beinarterien oder an der Halsschlagader, kommt eine operative Behandlung für eine Thrombangiitis obliterans meistens nicht in Frage.