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Therapiegrundlage: Angepasste Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie kann in vielen Fällen dazu beitragen, den Gesundheitszustand der Patienten zu verbessern. Auf jeden Fall kann sie dabei helfen, eine Verschlechterung aufzuhalten oder manchmal sogar, sie zu verhindern.

Wenn Sie an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, geht es beim Thema Ernährung um

  • den Abbau oder die Vermeidung von Übergewicht
  • ausgeglichene Blutfettwerte
  • einen ausgewogenen Blutzuckerspiegel
  • die ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralien
  • einen gesunden Salzhaushalt

Auch das Thema Trinken gehört dazu. 

Gesunde Ernährung oder gezielte Diät?

In den meisten Fällen reicht es, dass Sie generell gut auf eine gesunde Ernährung achten. Eine spezielle Diät kann nötig sein, um

  • den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten
  • Wassereinlagerungen vorzubeugen, durch Kontrolle von
    • Salzkonsum und 
    • Flüssigkeitsaufnahme 

Auch in Sachen Fett sollten Herz-Kreislauf-Patienten besonders achtsam sein, da ein hoher Cholesterinspiegel bei bereits vorhandenen Gefäß- oder Herz-Problemen ein noch höheres Atherosklerose-Risiko birgt als bei gesunden Menschen.

Hier ein paar Beispiele, worauf Sie bei bestimmten Krankheiten ganz besonders achten sollten:

Krankheit

Darauf sollten Sie besonders achten

Herzinsuffizienz

• Salz- und natriumarm essen
• Bei der Trinkmenge auch Lebensmittel mit hohem Flüssigkeitsanteil mit einrechnen 

Koronare Herzkrankheit, überlebter Herzinfarkt, Atherosklerose

• Cholesterinspiegel normalisieren – mediterrane Ernährung hilft dabei
 

Bluthochdruck

• Natriumarm essen, d. h. auf zu viel Salz verzichten
• Kaliumreich essen (außer bei Nierenproblemen)
• Weniger tierische Fette, dafür häufiger Fisch und pflanzliche Fette essen

Diabetes

• Kohlenhydrat- und Zuckerkonsum sorgfältig kontrollieren

Schlafapnoe

• Schwere und üppige Mahlzeiten nicht direkt vor dem Schlafengehen essen
• Übergewicht reduzieren – mediterrane Ernährung hilft dabei

Salzarme Ernährung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt gesunden Menschen, bis zu 2 g Natrium und somit bis zu maximal 5 g Salz pro Tag zu konsumieren; die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) kalkuliert etwas großzügiger und kommt auf bis zu 2,5 g Natrium sowie bis zu 6 g Salz pro Tag. 

Nun versteckt sich aber Salz in praktisch allen verarbeiteten Lebensmitteln. Bereits Grundnahrungsmittel wie Brot, Wurst und Käse enthalten wesentliche Mengen, und mit Fertigprodukten überschreitet man sehr schnell die maximal erlaubte Salzdosis pro Tag. Ganz wichtig: Die meisten Mineralwässer sind im Gegensatz zu Leitungswasser relativ salzreich, selbst wenn man es ihnen am Geschmack nicht anmerkt.

In welchen Lebensmitteln viel Salz steckt, haben wir in einem Magazin-Artikel für Sie zusammengestellt.

Nicht zu viel trinken 

Es ist wichtig, ausreichend Wasser aufzunehmen. Die meisten Menschen sollten täglich ungefähr 1,5 Liter Flüssigkeit in kleinen Portionen trinken, bei Hitze oder Schwitzen mehr. Bei manchen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie z. B. Herzinsuffizienz sollte man jedoch die Trinkmenge begrenzen, um das Herz zu entlasten und Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) zu vermeiden.

Patienten mit Herzinsuffizienz bekommen zur Vorbeugung von Ödemen oft ein sogenanntes Diuretikum, ein harntreibendes Medikament, verschrieben. Dieses führt zu einer verstärkten Wasserausscheidung über die Nieren. Als Nebeneffekt verspüren die Patienten schneller Durst oder haben das Gefühl eines trockenen Mundes. Halten Sie sich nach Möglichkeit an die ärztlich verordnete Trinkmenge. Statt mehr zu trinken, kann man dann ein zuckerfreies Bonbon lutschen. Oft hilft auch, die Lippen zu befeuchten oder Lippenbalsam aufzutragen.

Mehr Informationen finden Sie in unserem Magazin zum Thema Trinken.

Cholesterin-Gleichgewicht 

Nicht nur zu hohe Cholesterinwerte schaden den Gefäßen, auch das Verhältnis von „gutem“ zum „bösem“ Cholesterin sollten Sie im Auge behalten, wenn Gefäße und Herz ohnehin schon strapaziert sind. Dieses Gleichgewicht lässt sich durch die Auswahl der Nahrungsfette beeinflussen: Günstig sind kaltgepresste Pflanzenöle, wie sie in der mediterranen Küche zum Einsatz kommen. Auch Fisch mit hohem Omega-3-Gehalt ist zu empfehlen. Das sind vor allem Meeresfische wie z. B. Hering, Makrele und Heilbutt, aber auch Zander und Barsch gehören dazu.

Zuckerkonsum einschränken 

Ein hoher Blutzuckerspiegel schädigt die Gefäße. Das gilt nicht nur bei Diabetes mellitus, wenn der Blutzuckerspiegel permanent zu hoch ist. Auch häufige und lange „Zuckerspitzen“ belasten die Arterien. Außerdem begünstigen sie die Entstehung der Zuckerkrankheit. Dass die Energie eines Zuckerüberschusses als Fett im Körper gelagert wird, ist ein weiteres Argument, als Herz-Kreislauf-Patient den Genuss von zuckerreichen Lebensmitteln und Naschwerk deutlich einzuschränken. 

Im Kardionet-Magazin finden Sie Informationen zur maximalen Zuckerzufuhr.

Ernährungsumstellung

Direkt nach einem akuten Herz-Kreislauf-Problem ist man oft sehr motiviert, sich angepasster zu ernähren. Achten Sie aber darauf, dass das nicht in Stress ausartet! Das tut dem Herzen nicht gut und das gesamte Thema verbindet sich im Unterbewusstsein mit unguten Gefühlen.

Einer Ernährungsumstellung sollte ein Gespräch mit dem Arzt bzw. der Ärztin voraus gehen. So bekommen Sie gegebenenfalls Hinweise auf spezielle Anforderungen. Im Idealfall kann er bzw sie auch Ernährungsexperten empfehlen, die Sie beratend begleiten, damit Sie nicht wieder in alte Ernährungsmuster zurückfallen.

Weitere Tipps zu diesem Thema haben wir für Sie im Dossier zur gesunden Ernährung zusammengetragen.