
Symptom Gewichtszunahme
Ein zu hohes Gewicht belastet Herz und Kreislauf und kann zu Erkrankungen führen. Umgekehrt kann eine Gewichtszunahmen aber auch ihre Ursache in einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder einem anderen Gesundheitsproblem haben.
Mögliche Ursachen
Nicht immer ist übermäßiges Essen daran schuld, wenn wir zunehmen. Eine Gewichtszunahme, die nicht auf einer erhöhten Kalorienzufuhr oder weniger Bewegung beruht, kann verschiedene Ursachen haben:
- Wassereinlagerungen (Ödeme), z. B. durch
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Leberkrankheiten
- Nierenerkrankungen
- Allergien
- Lymphödem und Störungen des Lymphabflusses
- Probleme bei Stoffwechsel und Hormonhaushalt, z. B. durch
- Wechseljahre bei Frauen
- Schilddrüsenunterfunktion
- Chushing-Syndrom
- Hormonproduzierende Tumore
Wassereinlagerungen aufgrund von Herz-Kreislauf-Problemen
Oft äußern sich Wassereinlagerungen in sichtbaren Ödemen an Beinen oder Armen, aber auch an anderen Stellen im Körper kann sich Wasser ansammeln. Das passiert unter anderem, wenn sich der Blutfluss staut, sodass mehr Wasser als bei Gesunden in das umliegende Gewebe gedrückt wird. Ein eingeschränkter Blutfluss tritt unter anderem auf bei
- Herzschwäche
- Koronarer Herzerkrankung
- Bluthochdruck
- Venenschwäche (siehe Kampfadern)
Auch Medikamente können zu einer Wassereinlagerung führen. Vor allem Blutdrucksenker werden deshalb oft mit entwässernden Medikamenten (Diuretika) kombiniert, um dem entgegenzuwirken.
Wann sollte ich den Arzt kontaktieren?
Patienten mit einer diagnostizierten Herz-Kreislauf-Erkrankung sollten sich täglich wiegen.
Am besten tut man das zur immer gleichen Tageszeit (zum Beispiel nach dem morgendlichen Toilettengang), um jedes Mal annähernd gleiche Vorrausetzungen zu haben. Dennoch kann es individuell zu Gewichtsschwankungen kommen, die noch kein Alarmzeichen darstellen müssen.
Aufmerksam sollten Sie aber werden, wenn die Werte stetig nach oben gehen, sich aber durch weniger Trinken stabilisieren lassen, oder innerhalb kurzer Zeit stark steigen. Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) nennt in ihren Leitlinien eine Gewichtszunahme von 2 kg in 3 Tagen, ab dem Handlungsbedarf besteht.
Ein typisches Zeichen von Wassereinlagerungen aufgrund einer Herzschwäche ist nächtlicher Harndrang. Das liegt daran, dass Liegen das Herz entlastet und so das Blut wieder besser fließen kann. Nun kann das überschüssige Wasser teilweise wieder zu den Nieren abtransportiert werden.
Tipp: Wenn Sie über längere Zeit eine Gewichtszunahme beobachten, führen Sie am besten ein Ernährungs- und Bewegungstagebuch. So kann man abschätzen, ob „nur“ eine zu hohe Kalorienzufuhr Grund fürs Zunehmen ist oder ob man zusammen mit dem Arzt nach anderen Ursachen suchen sollte.