
Herzrasen / Herzstolpern
Unser Herzschlag ist veränderlich, denn das Herz passt seine Arbeit an die jeweilige Anstrengung oder Situation an. Bei Anstrengung kann es kräftiger und schneller schlagen, um mehr Sauerstoff zu den arbeitenden Muskeln zu transportieren, und bei Aufregung kann uns das Herz bis zum Halse klopfen. Alles ganz normal. Was aber, wenn das Herz „einfach so“ plötzlich rasch schlägt oder gar zu stolpern scheint?
Wie fühlt es sich an, wenn das Herz stolpert?
Nicht jeder Mensch bemerkt es, wenn das Herz aus dem Takt gerät, während andere dies als sehr unangenehm empfinden. Wer schon an einer Herzerkrankung leidet oder fürchtet, herzkrank zu sein, ist oft besonders hellhörig, wenn das Herz aus dem Takt gerät.
Herzjagen kann als beschleunigter Herzschlag wahrgenommen werden. Manche Menschen bemerken es zwar nicht, wenn das Herz einen Schlag verpasst, aber spüren den einsetzenden Herzschlag wie ein starkes Pochen, manchmal bis zum Hals. Dies ist vor allem dann zu spüren, wenn ein Vorhof sich außer der Reihe zusammenzieht, so dass das Blut nicht in die Herzkammer weitergeschoben werden kann, sondern einen Rückstoß verursacht. In anderen Fällen kann sich eine Herzrhythmusstörung auch durch unspezifische Empfindungen äußern.
Häufig gehen Herzrasen oder Herzstolpern auch mit anderen Symptomen einher:
- Schnellem Pochen
- Spürbaren Extraschlägen oder Herzaussetzern
- Durch Pochen im Hals ausgelösten Husten
- Unruhe
- Schweißausbrüche
- Übelkeit, Schwindel, kurzzeitiger Bewusstlosigkeit
- Atemnot, Beklemmung
Warum das Herz rast oder stolpert – mögliche Ursachen
Normalerweise schlägt unser Herz in Ruhe zwischen 60 und 100 Mal pro Minute. Ein schnellerer Herzschlag wird von den Ärzten als Tachykardie bezeichnet, ein langsamerer Herzschlag als Bradykardie. Stolpert das Herz, handelt es sich um plötzliche Herzschläge außerhalb des regelmäßigen Rhythmus. Diese bezeichnet man als Extrasystolen.
Die Ursachen für diese Herzrhythmusstörungen können ganz unterschiedlich sein.
Die häufigsten Ursachen sind:
- Genussmittel wie Koffein oder Nikotin
- Medikamente (auch Wechselwirkungen)
- Bluthochdruck oder -abfall
- Elektrolytmangel (z. B. Kalium oder Magnesium)
- Stress oder psychische Störungen
- Unterzuckerung
- Stoffwechselerkrankung (z. B. Schilddrüse)
- Herzmuskelentzündung
- Herzklappenfehler oder -defekt
- Vorhofflimmern
- Schlaganfall
- Wann sind Herzrhythmusstörungen gefährlich?
Meist sind gelegentliche Herzrhythmusstörungen bei ansonsten gesunden Menschen harmlos. Tatsächlich kommt es bei jedem Menschen irgendwann einmal vor, dass das Herz rast oder stolpert. Verspüren Sie jedoch wiederholt Symptome, sind diese unangenehm, halten für länger als 30 Sekunden an oder gehen mit einer kurzen Bewusstlosigkeit einher, sollten Sie vorsichtshalber Ihren Arzt aufsuchen.
Nur eine Untersuchung beim Facharzt kann klären, ob es sich um eine harmlose Sache handelt, oder ob Sie eine Behandlung brauchen.
- Untersuchungen
Zur Feststellung einer Herzrhythmusstörung wird meist ein EKG durchgeführt. Dies kann ein Ruhe-, Belastungs- und/oder Langzeit-EKG sein. Außerdem kann das Herz mit Ultraschall untersucht werden (Echokardiografie).
Zur Abklärung der Ursachen sind dann je nach Diagnose weitere Untersuchungen nötig.
Auffälligen Herzschlag per Smartphone-App selber checken?
Mit Hilfe der Kamera eines Smartphones ist es seit Längerem möglich, den Puls zu messen. Viele Hobbysportler nutzen dies, um beispielsweise ihren Trainingspuls zu überwachen. Inzwischen gibt es auch Apps, die bei der Pulsmessung eine Art von EKG anfertigen und auf einen auffälligen Herzrhythmus aufmerksam machen. Eine ärztliche Diagnose ersetzen diese Hilfsmittel jedoch nicht.