
Herztumoren
Herztumoren sind eine sehr seltene Erkrankung, die unterschiedliche Beschwerden auslösen kann. Eine schnelle Behandlung ist wichtig.
- Was sind Herztumoren und wie entstehen sie?
Ein Tumor ist eine Geschwulst. Im engeren Sinn wird das Wort benutzt, wenn diese Schwellung durch eine Gewebezunahme (Zellwucherung) entsteht.
Die Herztumoren können in gut- und bösartige Tumoren unterteilt werden, wobei die gutartigen Vertreter weitaus häufiger auftreten. Der häufigste gutartige Tumor im Bereich des Herzens ist das Myxom, der häufigste bösartige Tumor das Angiosarkom. Herztumoren können auch als Absiedlungen von Tumoren anderer Organe (Metastasen) entstehen.
Für das Auftreten von Herztumoren sind keine Risikofaktoren bekannt. Bei einigen wenigen Betroffenen treten sie als Folge erblicher Erkrankungen auf, wobei hier meistens gleichzeitig noch weitere Erkrankungen wie Hauttumoren und Hormonstörungen vorkommen (Carney-Syndrom).
- Beschwerden
Die durch einen Herztumor verursachten Beschwerden können sehr vielfältig sein und reichen von Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen und Husten bis zu Herzrasen, Brustschmerzen, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen und Schlaganfällen.
Eine Besonderheit: Manche durch Herztumoren verursachte Beschwerden treten nur in bestimmten Körperhaltungen bzw. Körperlagen auf, in denen der Tumor durch seine Größe die Funktion des Herzens und der Herzklappen direkt stört.
Manchmal kann ein Herztumor aber auch keinerlei Beschwerden auslösen und unerwartet zum plötzlichen Herztod führen.
- Untersuchung
Zu Beginn wird Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt Ihre Krankengeschichte, Ihre Beschwerden und Erkrankungen in Ihrer Familie dokumentieren und Sie körperlich untersuchen.
Die wichtigste Untersuchung ist jedoch die Bildgebung, bei der ein Herztumor in den meisten Fällen gesehen werden kann. Auch eine Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikarderguss) kann dabei manchmal auffallen. Zur Bildgebung kommen eine Echokardiografie (Herzultraschall) und im nächsten Schritt eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) zum Einsatz. Mithilfe einer Computertomografie mit speziellem Kontrastmittel (FDG/PET-CT) kann abgeschätzt werden, ob es sich wahrscheinlich um einen gut- oder einen bösartigen Tumor handelt. Eventuell ist es auch erforderlich, eine Gewebeprobe aus dem Herztumor zu entnehmen.
In der Blutuntersuchung kann oftmals eine Erhöhung von Entzündungswerten gesehen werden.
Weitere Untersuchungen dienen dazu, festzustellen, ob sich noch an anderen Stellen im Körper ein Tumor befindet.
- Behandlung
Alle Patientinnen und Patienten, bei denen ein Herztumor gefunden wurde, sollten körperliche Anstrengungen meiden und gegebenenfalls Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, um die Bildung von Blutgerinnseln und damit einen Schlaganfall zu verhindern. Möglichst schnell sollte außerdem, sofern ihr Zustand dies zulässt, eine Operation zur Tumorentfernung geplant werden. In Ausnahmefällen können die Implantation eines Kunstherzens oder eine Herztransplantation zum Einsatz kommen.
Gutartige Tumoren können durch eine Operation in der Regel geheilt werden, die Prognose von bösartigen Tumoren ist jedoch meist sehr schlecht.