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Kardionet-Dossier: Blutverdünner gegen Blutgerinnsel

Blut kann seine flüssige Form verlieren und verklumpen. Das ist gut, wenn dieser „Klumpen“ eine Wunde verschließt. Es ist aber schlecht, wenn er ein Blutgefäß einengt oder gar verstopft. Zum Glück gibt es Medikamente, die das Verklumpen ausbremsen oder sogar rückgängig machen können. Landläufig werden sie als „Blutverdünner“ bezeichnet. Genau genommen umfasst das drei Medikamenten-Gruppen:

  • Plättchenhemmer (Thrombozytenaggregationshemmer)
  • Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien)
  • Thrombolytika
  • Was wirkt wann?

    Blut verklumpt in zwei Phasen. In Phase eins, die im Zusammenhang mit der Reparatur von Wunden „Blutstillung“ genannt wird, lagern sich Blutplättchen zusammen. Sie erfassen dabei auch andere Blutkörperchen, ein gallertartiger Blutpropf entsteht. Bei der anschließenden „Blutgerinnung“ bilden sich Eiweißfasern (Fibrinfasern), welche den Pfropf durchziehen und umschließen und ihn so stabilisieren (Koagulation). Passiert das bei einer oberflächlichen Wunde, wo der Pfropf austrocknen kann, bildet sich daraus Schorf. Geschieht dies innerhalb des Blutgefäßes, entsteht ein Blutgerinnsel (Thrombus).

    Plättchenhemmer (Thrombozytenaggregationshemmer) bremsen das Zusammenlagern der Blutplättchen. Gerinnungshemmer (Fachwort: Antikoagulanzien) bremsen die Bildung der Fibrinfasern. Beide Medikamententypen kommen vorbeugend (also prophylaktisch) zum Einsatz, wenn ein erhöhtes Risiko der Gerinnselbildung besteht, z. B. nach großen Operationen, bei künstlichen Herzklappen und anderen Implantaten oder bei Vorhofflimmern.

    Es gibt auch Medikamente, welche ein Blutgerinnsel auflösen können. Sie werden Thrombolytika genannt, die Behandlung damit heißt Thrombolyse oder Lysetherapie. Thrombolytika kommen z. B. als Notfall-Medikamente bei Herzinfarkt oder einem ischämischen Schlaganfall zum Einsatz.

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Reparatursystem Blut

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Duale Plättchenhemmung

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    Aktualisierung: 14.09.2022

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