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Symbolbild Steinherz, das mit Rissen durchzogen ist. Takotsubo-Syndrom gibt es als Broken-Heart- und als Happy-Heart-Variante. © Dimitri Wittmann / Pixabay

Das Takotsubo-Syndrom gibt es als Broken-Heart- und als Happy-Heart-Variante. © Dimitri Wittmann / Pixabay

Neues über das Takotsubo-Syndrom

Bei starkem emotionalem Stress kann es bei einigen Menschen zu einer akuten Funktionsstörung des Herzens kommen. Sie ist meist vorübergehend. Fachleute bezeichnen dies das Takotsubo-Syndrom oder Stresskardiomyopathie. Die Symptome ähneln denen eines Herzinfarkts, es liegt aber kein Verschluss der Herzkrankgefäße vor. Es handelt sich lediglich um eine Überreaktion des sympathischen Nervensystems durch den starken Anstieg der Stresshormone.

Broken Heart oder Happy Heart?

Bislang wusste man, dass das Takotsubo-Syndrom von starkem negativem Stress ausgelöst wird (Broken-Heart-Syndrom) und meist Frauen betrifft. Nur 5 % der Fälle umfasste Männer.

Eine Auswertung des Patientenregisters GEIST („GErman Italian Spanish Takotsubo“) zeigte allerdings, dass 1,5 % der Betroffenen ein positives Ereignis als Auslöser für die Funktionsstörung an (Happy-Heart-Syndrom) angegeben haben. Und: Der Anteil der Männer war dabei deutlich erhöht – beim Happy-Heart-Syndrom lag er bei 18,9 %. Zudem scheint diese Form des Takotsubo-Syndroms seltener zu Komplikationen zu führen.

Hirn und Herz

Nicht immer lässt eine emotionale Ursache für eine Stresskadiomyopathie finden. Auch Hirnerkrankungen wie ein Schlaganfall können ein Broken-Heart-Syndrom auslösen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Für ihre Studie werteten die Forscher Daten von 2.402 Patienten aus dem internationalen Takotsubo-Register aus, an dem sich 45 Zentren aus 14 Ländern beteiligen.

Sieben Prozent aller Takotsubo-Syndrome geht eine akute neurologische Erkrankung voraus. Dabei handelt es sich überwiegend um Schlaganfälle, Hirnblutungen und epileptische Anfälle. Auffällig war, dass bei den untersuchten Daten der Anteil der Männer mit 18 bis 20 % deutlich höher war, wie sonst beim Takotsubo-Syndrom beobachtet. Außerdem stellte das Team fest, dass schwere Verläufe bei Patienten mit vorangegangenen neurologischen Erkrankungen häufiger auftraten als im bei den emotional bedingten Fällen.