Ihr Herz-Kreislauf-Portal

Symbolbild brechendes Herz – Das Broken-Heart-Syndrom hat nichts mit Liebeskummer zu tun. © Dimitri Wittmann / pixabay

Das Broken-Heart-Syndrom hat nichts mit Liebeskummer zu tun. © Dimitri Wittmann / pixabay

Broken-Heart-Syndrom und Schilddrüse

Das Broken-Heart-Syndrom (auch Takotsubo-Kardiomyopathie oder Stress-Kardiomyopathie) gehört zu den sehr seltenen Erkrankungen. Zudem ist es erst seit etwa 30 Jahren als eigene Krankheit bekannt, weshalb es noch wenig erforscht ist. Es handelt sich dabei um eine schwerwiegende Funktionsstörung des Herzmuskels, die meist durch eine extreme emotionale und psychische Belastungssituation ausgelöst wird. Frühzeitig erkannt und richtig behandelt, ist die Prognose für die meisten Patienten günstig. Allerdings kann es in der Akutphase der Erkrankung zu komplizierten und sogar lebensgefährlichen Verläufen kommen.

Forscher vermuteten schon länger, dass es eine enge Beziehung zwischen dem Auftreten einer Takotsubo-Kardiomyopathie und Erkrankungen der Schilddrüse gibt. Eine Arbeitsgruppe aus Bochum und Mannheim hat jetzt in einer größeren Fallserie Patienten mit Takotsubo-Syndrom systematisch hinsichtlich ihres Schilddrüsenstoffwechsels untersucht und sie mit Gesunden und mit Personen nach einem Herzinfarkt verglichen.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass zu hohe Werte von Schilddrüsenhormon im Blut das Herz offenbar sensibler für Stresshormone macht. Wenn es dann zu einer emotionalen oder psychischen Belastung kommt, reagiert der Herzmuskel viel heftiger als bei gesunden Menschen. Ihre Schlussfolgerung: Die Schilddrüsenfunktion könnte künftig als Biomarker für den individuellen Entstehungsmechanismus eines Takotsubo-Syndroms dienen und helfen, die medikamentöse Therapie personalisiert zu optimieren.