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Entenbraten. Üppiges Essen wirkt sich auf die Cholesterinwerte aus. © Rolf Handke / pixelio

Üppiges Essen wirkt sich auf die Cholesterinwerte aus. © Rolf Handke / pixelio

Cholesterinwerte nach den Feiertagen

Nach Weihnachten und Neujahr sind die Cholesterinwerte oft erhöht, das pendelt sich später aber wieder ein. Darum sollte man die Dosierung der Blutfett-Medikamente nicht anhand der Laborwerte aus dem Januar einstellen lassen. 

Die Studie

Üppiges Essen und fehlende Bewegung zu Weihnachten und zwischen den Jahren bleibt nicht ohne Auswirkung auf den Stoffwechsel – das ergab eine Auswertung der Copenhagen General Population Study, die den Gesundheitszustand von 25.764 Dänen im Alter von 20 bis 100 Jahren untersucht hat.

Während der Studie wurden unter anderem die Cholesterinwerte bestimmt. Die Blutproben wurden jedoch nicht bei allen Probanden zur gleichen Jahreszeit bestimmt. Beim genaueren Hinsehen stellte sich heraus, dass der Zeitpunkt der Messung einen starken Einfluss auf die festgestellten Cholesterinwerte hatte: Untersuchungen im Dezember und Januar ergaben im Schnitt ein um 15 % höheres Gesamtcholesterin als im Mai/Juni. Noch deutlicher war der Unterschied bei Dänen, die in der ersten Januarwoche getestet wurden. Diese hatten im Durchschnitt ein Gesamtcholesterin von 240 mg/dl und ein LDL-Cholesterin von 143 mg/dl. Im Juni wurde hingegen ein durchschnittliches Gesamtcholesterin von 197 mg/dl und LDL-Cholesterin von 108 mg/dl festgestellt

Die Folgen

Hohe Choesterinwerte sind ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit. In Dänemark gelten die Grenzwerte für eine Hypercholesterinämie ab einem Gesamtcholesterin von über 5 mmol/l (193 mg/dl) oder einem LDL-Cholesterin von 3 mmol/l (116 mg/dl) gestellt wird. Demzufolge wurden bei 89 % der Dänen der Januar-Kokorte zu hohe Werte für Gesamtcholesterin festgestellt, im Vergleich zu nur 53 % derer, die zwischen April und Januar untersucht wurden.

Die Forscher raten in ihrer Arbeit den Ärzten daher, eine Cholesterinmessung im Januar zu vermeiden und im Winter gestellte Diagnosen einer Hypercholesterinämie im Sommer zu kontrollieren, bevor sie  cholesterinsenkende Medikamente verschreiben.

Fazit

Lassen Sie Ihre Cholesterinwerte zu einer Zeit messen, die am ehesten Ihren normalen Lebensgewohnheiten bezüglich Bewegung und Ernährung entsprechen. So bekommen Sie verlässlichere Messwerte als Grundlage für eine längerfristige Therapie.

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