
Mehr Lebensqualität: Der neue ICD schützt und vermindert Komplikationen. © Andi Graf / Pixabay
Neuartiger ICD vorgestellt
Auf der Jahrestagung der European Society of Cardiology in Barcelona haben Forscher einen neuartigen implantierbaren Defibrillator (ICD) vorgestellt.
Bisher kommen der transvenöse und der subkutan implantierbare Defibrillator zum Einsatz. Bei ersterem werden die Elektroden durch die Venen direkt ins Herz geführt. Beim zweiteren bleibt die Elektrode außerhalb des Herzens und wird zwischen Haut und Brustbein verlegt, das schließt die Risiken aus, die durch den Weg durch Gefäße entstehen.
Bei dem neuen System wird die Elektrode zwar auch außerhalb des Herzens implantiert, aber unter das Brustbein. So können Arrhythmien besser erkannt werden und es können schwächere Impulse zum „Neustart“ des Herzens verwendet werden, weil das Sternum nicht mehr störend zwischen Elektrode und Herz liegt.
In einer ersten Studie, an der sich Kardiologen aus 17 Ländern beteiligten, wurden 299 extravaskuläre ICDs implantiert. Die Bilanz aus den ersten sechs Monaten nach der Implantation: Bei 23 Patienten gab es Komplikationen, bei 29 Patienten löste der ICD grundlos einen Schockimpuls aus – dieser Prozentsatz wird sich erfahrungsgemäß mit wachsender Routine verringern. Das Wichtigste: Kein Patient kam durch eine übersehene und nicht beantwortete Arrhythmie ums Leben.