
Nahrungsergänzungsmittel nutzen oft gar nicht, manchmal schaden sie sogar. © segovax / pixelio
Nahrungsergänzungsmittel von der Empfehlungsliste gestrichen
Viele Menschen halten Vitamin und/oder Mineralstoffpräparate für gute Hilfen bei der Vorbeugung verschiedenster Krankheiten. Meist ist der gesundheitliche Nutzen aber nicht bewiesen und wird von den Fachleuten nur im Zusammenhang mit erwiesenem Mangel oder einer Vorerkrankung überhaupt in Betracht gezogen.
Die US-amerikanische US Preventive Services Task Force, eine unabhängige Expertengruppe, beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Sie überprüft systematisch die Wirksamkeitsnachweise und entwickelt Empfehlungen. Im Zusammenhang mit der neuesten Aktualisierung ihrer Empfehlungen rät sie von der Einnahme von Beta-Carotin- und Vitamin-E-Supplementen ab, da in beiden Fällen der Schaden den Nutzen überwiege.
Basis dieser Aussage ist eine Metaanalyse von 84 Studien mit etwa 740.000 Teilnehmenden. Danach sind Beta-Carotin-Präparate mit einem höheren Lungenkrebsrisiko und mehr Todesfällen wegen Herz-Kreislauf-Erkrankung verbunden. Die Einnahme von Vitamin D oder von Vitamin E zeigte zwar keine nachteilige Wirkung, aber auch keine positiven Effekte.
Begrenzte Belege deuten darauf hin, dass einige Nahrungsergänzungsmittel mit einem höheren Risiko für schwerwiegende Schäden (Hüftfrakturen bei Vitamin A, hämorrhagischer Schlaganfall bei Vitamin E und Nierensteine bei Vitamin C und Kalzium) verbunden sein könnten.
Die Untersuchungen beziehen sich ausdrücklich auf die Präventionswirkung bei gesunden Menschen, nicht auf den therapeutischen Ansatz bei Nährstoffmangel. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder planen dies zu tun.