Ihr Herz-Kreislauf-Portal

Weißbrot. Seine Kohlenhydrate gehen fast schnell ins Blut wie Traubenzucker. © Kerstin Riemer / Pixabay

Weißbrot geht fast schnell ins Blut wie Traubenzucker. © Kerstin Riemer / Pixabay

Glykämischer Index und Herz-Kreislauf-Risiko

Dass ein zu hoher Blutzuckerspiegel Herz und Blutgefäße gefährdet, ist nicht neu. Eine Studie, die kürzlich im New England Journal of Medicin veröffentlicht wurde, belegt das eindrucksvoll mit Zahlen.

Das Team wertete dafür fast 1400.000 Datensätze aus, die im Rahmen der weltweiten PURE-Studie („Prospective Urban and Rural Epidemiology“) zusammengetragen wurden. Die Probanden waren zu ihrer Ernährung befragt worden, daraus errechneten die Forscher den durchschnittlichen Glykämischen Index (GI). In den Folgejahren sind dann unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und daraus resultierende Todesfälle erfasst worden.

  • Glykämischer Index

    Der Glykämische Index (GI) beschreibt, wie rasch und wie stark nach Nahrungsaufnahme der Blutzuckerspiegel ansteigt. Zu seiner Ermittlung werden Dauer und Höhe des Blutzuckeranstieges nach Verzehr von Kohlenhydraten aus einem Lebensmittel gemessen. Der Wert bei derselben Menge Traubezucker wird als 100 % festgelegt.

    Wie schnell der Blutzuckerspiegel (gemessen in absoluten Werten) steigt, variiert von Person zu Person. Auch die Menge der aufgenommenen Kohlenhydrate bestimmt die gemessenen Blutzuckerwerte. Der GI zeigt also eher ein Ranking an – Möhren mit einem GI von 47 % sind demzufolge gesünder als Toastbrot mit einem GI von 73 %.

In der Auswertung ermittelten die Forscher das Risiko, innerhalb von 10 Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden oder eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Für das Fünftel der Probenden mit dem höchsten GI lag dieses Risiko um  25 % höher als für das Fünftel mit dem niedrigsten GI. Dabei waren Personen mit bereits vorhandenen Herz-Kreislauf-Problemen besonders gefährdet (ca. 50 % höher). Bei der Gruppe ohne Vorerkrankungen aber mit Übergewicht (MBI > 25 kg/m2) was Risiko ca. 38 % höher.