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Krampfadern am Bein. Sie sind nicht nur ein kosmetisches Problem. © zlikovec / fotolia

Krampfadern sind nicht nur ein kosmetisches Problem. © zlikovec / fotolia

Innerer Stützstrumpf bei Krampfadern

Krampfadern sind kein rein kosmetisches Problem. Sie können zum Beispiel zu Geschwüren, Thrombosen oder zu einer Lungenembolie führen. Krampfadern entstehen meist aufgrund einer Bindegewebsschwäche. Dadurch weitet sich die Vene und die Venenklappen können nicht mehr richtig schließen – das Blut versackt in den Venen.

Im Anfangsstadium kann man die Venen mit Kompressionsstrümpfen von außen stützen, bei ausgeprägtem Krampfaderleiden wird die erweiterte Vene üblicherweise entfernt oder zerstört.

In einer Studie prüften Forschende eine in der Ruhr-Universität Bochum entwickelte gefäßerhaltende Therapie: Das Anlegen einer dünnen Ummantelung um die defekte Vene behob das Krampfaderproblem in über 95 Prozent der Fälle.

Die Reparatur der Venenklappen erfolgt über einen kleinen Schnitt in der Leiste. Wie eine zweite Haut wird ein Mantel aus hauchdünnem Polyurethan um die erweiterte Vene gelegt. Die Ummantelung wirkt als eine Art innerer Kompressionsstrumpf, der die bindegewebsschwache Vene wieder auf ihren Normaldurchmesser zurückbringt.

Besonders interessant ist diese venenerhaltende Methode bei Patientinnen und Patienten, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Durchblutungsstörungen haben, weil sie z. B. rauchen, Bluthochdruck, Diabtes oder eine Fettstoffwechselstörung haben. Der Grund: Bei erheblichen Durchblutungsstörungen z. B. am Herzen werden oft Bypässe gelegt, für diese nutzt man körpereigene Venen. Sind die Venen im Vorfeld allerdings entfernt worden, muss auf künstliche Ersatzmateralien zurückgegriffen werden. Mit der neuen Methode könnte man die Venen für diese Fälle erhalten.