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Leere Kunststoffflaschen – sie können recycelt werden, viele andere Plastikprodukte nicht. © Viviane Moncinduit / Pixabay

Kunststoffflaschen können recycelt werden, viele andere Plastikprodukte nicht. © Viviane Moncinduit / Pixabay

Plastik im Blut

Mikroplastik ist im Menschen angekommen. Eine an der MedUni Wien gemachte Übersichtsstudie spricht von im Schnitt fünf Gramm Plastik, die pro Kopf und Woche durch die Nahrung aufgenommen werden. Vor Kurzem erregte nun auch eine Untersuchung Aufsehen, in der Team von Forschenden der Vrije Universiteit Amsterdam bei 17 von 22 Versuchsteilnehmern Nanoplastik im menschlichen Blut fanden.

  • Was ist Mikroplastik?

    Mikroplastik sind winzige feste Kunststoff-Teilchen von weniger als 5 Millimetern bis 1.000 Nanometer. Es gibt auch noch kleinere Teilchen, die man als Nanoplastik bezeichnet. Umgangssprachlich wird das aber nur selten unterschieden.

    Am meisten wird derzeit über Mikroplastik berichtet, das aus Plastikmüll entsteht. Die Kunststoffteile verwittern zu immer kleineren Partikeln. Ebenfalls im Gespräch sind Kosmetik- und Körperpflegeprodukte, die Mikroplastik enthalten, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen. Woran kaum jemand denkt, ist der Abrieb, der bei der Benutzung von Kunststoffprodukten entsteht. Dazu gehören zum Beispiel der Abrieb von Autoreifen aber auch die winzigen Partikel, die sich beim Waschen von synthetischen Textilien ablösen und ins Abwasser gelangen. Wer aus Plastikflaschen trinkt, nimmt ebenfalls Plastikpartikel auf – zusätzlich zu denen, die ohnehin bereits im Trinkwasser vorhanden sind.

     

Was bewirken die Plastikpartikel im Körper?

Medizinische Forschungen sind oft Langzeitforschungen. Die Auswirkungen von Mikro- oder Nanoplastik werden erst seit wenigen Jahren untersucht, sodass noch keine belastbaren Aussagen getroffen werden können.

Es gibt allerdings eine Reihe von Hinweisen und Ansatzpunkten. So weiß man bereits, dass die Plastikpartikel Mechanismen auslösen können, die Teil der Krebsentstehung sind. Bei Tieren führten die Teilchen zu Entzündungen im Darm, der Leber und weiteren Geweben oder – wenn sie im Blutkreislauf waren – der Leber und der Blutgefäße. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, wie sich die Schadstoffe auswirken, die von den Plastikteilchen auf ihrem Weg vom Entstehungsort bis in den Körper aufgenommen werden.