
Mediterrane Ernährung mit Olivenöl ist gut für den Cholesterinspiegel. © RitaE / Pixabay
Zu viel des Guten: HDL-Cholesterin
HDL-Cholesterin gilt als gutes Cholesterin, weil es Blutfette aus den Gefäßwänden weg transportiert und damit das Risiko von Atherosklerose senken kann. „Je mehr desto besser“ galt deshalb bisher. Bei der Bewertung des Cholesterinspiegels wird für HDL nur eine Mindestmenge (40 mg/dl für Männer und 45 mg/dl für Frauen) angegeben, während für LDL eine Ober- aber keine Untergrenze (weniger als 115 mg/dl) als Maßstab genommen wird.
Das könnte zumindest teilweise falsch sein. Darauf weist eine Studie aus den USA hin, die Daten von 5.965 Personen (Durchschnittsalter 63 Jahre) auswertete, von denen die meisten bereits eine Herzkrankheit hatten. Studienteilnehmer mit HDL-Werten über 60 mg/dl hatten ein um fast 50 Prozent erhöhtes Risiko, an einer Herz-Kreislauf Krankheit zu versterben oder einen Herzinfarkt zu erleiden, als Teilnehmer mit Werten zwischen 41 und 60 mg/dl, berichtet Dr. Marc Allard-Ratick (Emory University School of Medicine, Atlanta, USA).
Diese Studienergebnisse seien bedeutsam, weil sie vorliegende Daten erhärten, dass sehr hohe HDL-Cholesterin-Werte eventuell keine Schutzwirkung haben, und weil diese Studie außerdem – anders als die meisten anderen verfügbaren Daten – in erster Linie mit Patienten mit bestehenden Herzkrankheiten durchgeführt wurde, sagt Dr. Allard-Ratick. Allerdings seien weitere Untersuchungen erforderlich, um diese Mechanismen im Detail zu verstehen: „Eines ist allerdings klar: Das Mantra vom HDL-Cholesterin als ‚gutem‘ Cholesterin wird nicht mehr für alle gelten.“
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