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Phlebitis und Thrombophlebitis

Unter Phlebitis (Mehrzahl: Phlebitiden) versteht man die Entzündung einer Vene verschiedener Ursachen. Man spricht auch von einer Venenentzündung.

Die Entzündung einer oberflächlichen Vene bei gleichzeitigem Vorliegen eines Blutgerinnsels heißt Thrombophlebitis oder Thrombophlebitis superficialis. Der Begriff Thrombophlebitis setzt sich aus den Wortteilen „Thrombus“ (Blutgerinnsel) und „Phlebitis“ (Entzündung eines Blutgefäßes oder Venenentzündung) zusammen. Man spricht auch von einer oberflächlichen Venenthrombose.

  • Entstehung von Phlebitis und Thrombophlebitis

    Meistens entwickeln sich Venenentzündungen (Phlebitis) und oberflächliche Venenthrombosen (Thrombophlebitis) an den Beinen oder Armen.

    Die Auslöser einer Venenentzündung (Phlebitis) können vielfältig sein. Zu den häufigen Ursachen zählt die Reizung der Vene, zum Beispiel durch eine Infusionsnadel oder die Gabe starker Krebsmedikamente (Chemotherapeutika). Auch das Eindringen von Bakterien in eine Vene kann eine Entzündung auslösen. Eine Entzündung durch Bakterien, sprich eine Infektion der Vene, kann zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Eine Sonderform der Phlebitis ist eine Venenentzündung an einer Krampfader (erweiterte, unregelmäßig geschlängelte Venen).

    Eine Thrombophlebitis kann aus einer Venenentzündung entstehen. Dabei kommt es in Folge der Venenentzündung zu der Bildung eines Blutgerinnsels im Inneren der Vene. Aber es ist auch umgekehrt möglich, dass ein Blutgerinnsel die Entzündung einer Vene auslöst. Häufig entsteht eine Thrombophlebitis an Krampfadern.

    Selten treten Venenentzündungen als Anzeichen für eine andere Erkrankung auf, wie zum Beispiel bösartige Krebserkrankungen, Autoimmunerkrankungen oder Gerinnungsstörungen.

    Zu den gefährlichen Komplikationen zählen die Entstehung einer tiefen Venenthrombose oder sogar einer Lungenembolie.

  • Beschwerden

    Die entzündete Stelle der Vene ist schmerzhaft, geschwollen, verhärtet und überwärmt. Auf der Haut kann man eine gerötete Linie oder einen geröteten Strang erkennen und tasten. Das Allgemeinbefinden des Patienten kann sich vorübergehend verschlechtern und bei fortgeschrittenen Entzündungen können Fieber und Schüttelfrost auftreten.

  • Untersuchung

    In viele Fällen kann der Arzt die Diagnose einer Venenentzündung bei der körperlichen Untersuchung stellen.

    Zusätzlich muss zum Ausschluss oder Nachweis eines Blutgerinnsels unbedingt eine Ultraschalluntersuchung der entsprechenden Vene durchgeführt werden. Hierbei kann auch die Größe des Blutgerinnsels bestimmt werden, und, ob es bereits eine tief gelegene Vene erreicht hat (tiefe Beinvenenthrombose).

  • Behandlung

    Eine sofortige Behandlung ist sehr wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.

    Dazu zählen im ersten Schritt das Beseitigen möglicher Krankheitsauslöser, z. B. – falls vorhanden – das Entfernen von Infusionsnadeln. Ist die Einstichstelle stark entzündet, können hier antiseptische Umschläge zum Einsatz kommen.

    Wichtig sind außerdem die Kühlung der betroffenen Stelle, ausreichende Bewegung des Beins sowie eine Behandlung mit Heparin zur Blutverdünnung. Die Blutverdünnung ist erforderlich, um die Entstehung tiefer Thrombosen und Lungenembolien zu verhindern. Außerdem sollte eine Kompressionstherapie mit Kompressionsstrümpfen oder Kompressionsbinden erfolgen. Besteht die Thrombophlebitis erst seit Kurzem, kann zusätzlich versucht werden, das Blutgerinnsel über einen kleinen Schnitt aus der Vene herauszuziehen (Thrombektomie).

    Begleitend können die Patienten Medikamente zur Schmerzlinderung bekommen.

    Bei Fieber sollte zusätzlich mit Antibiotika behandelt werden.