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Links- und Rechtsschenkelblock

Unter einem Links- oder Rechtsschenkelblock versteht man eine Funktionsstörung innerhalb des Herzens, die zu einer Herzrhythmusstörung führt. Links- oder Rechtsschenkelblock können verschiedene Ursachen haben oder zum Teil auch ohne Auslöser entstehen. Auch eine Kombination beider Erkrankungsbilder ist möglich. Die Diagnose wird meist zufällig gestellt, da die Betroffenen in vielen Fällen beschwerdefrei sind.

  • Entstehung von Links- und Rechtsschenkelblöcken

    Bei einem Links- oder Rechtsschenkelblock am Herzen liegt eine Störung der normalen Erregungsausbreitung am Herzen, in den sogenannten Tawaraschenkeln, vor. Bei einem Links- oder Rechtsschenkelblock ist ein Teil der Fasern blockiert, das heißt der linke oder der rechte Tawaraschenkel leitet das elektrische Signal nicht oder nur noch zu Teilen in die jeweilige Herzkammer. Auch eine Kombination von Links- und Rechtsschenkelblock ist möglich. Als Folge kann das elektrische Signal nicht mehr gleichmäßig in alle Teile des Herzens weitergeleitet werden und die beiden Herzkammern schlagen etwas verzögert voneinander anstatt gleichzeitig.

    Links- und Rechtsschenkelblöcke können die Folge verschiedener anderer Herzerkrankungen sein, zum Beispiel einer Herzgefäßerkrankung, eines Herzinfarkts, einer Herzmuskelentzündung oder einer Vergrößerung oder Versteifung der Herzkammern. Insbesondere Rechtsschenkelblöcke können aber häufig auch ohne Ursache auftreten, insbesondere bei Ausdauersportlern wird dies häufig beobachtet.

  • Untersuchung

    Zur Diagnose eines Links- oder Rechtsschenkelblocks ist ein EKG erforderlich. Anhand typischer Veränderungen der Herzaktivität im EKG kann man dann auf die Erkrankung schließen. Eventuell lassen sich auch Anzeichen auf die Ursache der Erkrankung finden, zum Beispiel Zeichen eines alten Herzinfarkts.

  • Behandlung

    Eine Heilung oder Behandlung des Links- oder Rechtsschenkelblocks ist nicht möglich. Wenn die Herzfunktion stark eingeschränkt sein sollte, kann versucht werden, die Herzfunktion durch einen Herzschrittmacher zu unterstützen.

  • Über diesen Artikel

    Autor: Redaktion / Katrin Repkow

    Erstellt: 02.02.2021

    Literatur:

    • Herold G et al. Innere Medizin 2021
    • Scharhag, J et al. Herz und Leistungssport. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(1-2): 14-24.
    • Rowland E. Arrhythmias. J R Soc Med. 1994 Feb;87(2):87-90.
    • Grunert D. Linksschenkelblock. EKG-Kriterien erweitert. Dtsch Arztebl 2020; 117(41): 26.
    • Trapper HJ et al. Aktuelle Schrittmacher- und Defibrillatortherapie. Dtsch Arztebl Int 2011; 108(21): 372-80.

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