
Moderates Joggen: Der aerobe Stoffwechsel ist aktiv. So wird das Herz schonend trainiert. © Kzenon / fotolia
Aerobes Training für Herzkranke
Im Zusammenhang mit Sport für Herzkranke ist gelegentlich von aerobem Training die Rede. Dem gegenüber steht das anaerobe Training. Der Übergang zwischen beiden kann fließend sein.
Was ist aerobes Training?
Die Energie, die die Muskeln zum Arbeiten brauchen, kann durch Zellvorgänge mit Beteiligung von Sauerstoff (aerob) oder welche ohne Beteiligung von Sauerstoff (anaerob) erzeugt werden.
Bei aerobem Energiestoffwechsel werden Kohlehydrate und Fette „verbrannt“, indem sie mit Sauerstoff zu weniger energiereichen Stoffen abgebaut werden. Das passiert bei eher niedriger Trainingsbelastung wie moderatem Dauerlauf, Schwimmen etc.
Wird mehr Energie in kürzerer Zeit gebraucht – zum Beispiel bei Tempodauerlauf und Krafttraining, aber auch Intervalltraining oder Yoga, wenn der Körper kurzzeitig sehr intensiv gefordert wird – werden Kohlehydrate mittels Milchsäuregärung umgesetzt. Fette können so nicht zur Energiegewinnung genutzt werden. Und: Bei der Milchsäuregärung entsteht Laktat, das sich in den Muskeln ansammelt und die Leistungsfähigkeit senkt. Erst in ruhigeren Phasen kann das Laktat aerob weiter abgebaut werden.
Warum aerobes Training für Herzkranke?
Da Fette bei anaerobem Training nicht abgebaut werden, sind aerobe Sportarten wie leichter Dauerlauf, Schwimmen, Radfahren etc. effektiver in Sachen Gewichtsreduktion und -kontrolle.
Der wichtigste Grund ist jedoch, dass der Übergang zwischen aerobem und anaerobem Training durch die Belastung bestimmt wird. Diese Grenze ist je nach Person und Fitnesszustand verschieden und lässt sich in etwa an der Herzfrequenz erkennen. Bezogen auf die maximale Herzfrequenz, die man durch die Ergometer-Untersuchung feststellen kann, sollte man bei Herzproblemen einen Trainingspuls von 75 % nicht überschreiten – der Bereich des aeroben Trainings reicht von 60 % für ein Fettverbrennungstraining bis zu 80 % zur Steigerung der Ausdauerfähigekeit.
Bei manchen Krankheiten ist auch ein anaerobes Krafttraining möglich.
Sprechen Sie in jedem Fall vor dem Training mit Ihrem Arzt darüber, welche Sportarten für Sie passend sind!
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