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Zwei auf einer Bank – zu sehen sind die ausgestreckten Beine. Bei einer Durchblutungsstörung der Beine ist jede Geh-Pause willkommen. © Mabel Amber / Pixabay

Bei einer Durchblutungsstörung der Beine ist jede Geh-Pause willkommen. © Mabel Amber / Pixabay

Bessere Durchblutung bei pAVK: Antithrombotische Therapie im Überblick

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) der Beine ist eine Durchblutungsstörung. Hierbei sind die Blutgefäße durch eine Atherosklerose so verengt, dass nicht mehr genug Blut in die Beine gelangt, sodass beispielsweise das Gehen schmerzhaft oder unmöglich wird. Auch Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sind bei dieser Erkrankung erhöht. Zu den Hauptrisikofaktoren für die Verengung der Arterien im Bein gehören Diabetes und Rauchen.

Welche Medikamente bei pAVK?

Durch bestimmte Medikamente wird die Bildung von Blutgerinnseln verhindert und die Durchblutung der Blutgefäße verbessert. Das Risiko von Herz-Kreislauf-Problemen kann so verringert und das Auftreten von Durchblutungsstörungen und Amputationen minimiert werden. Verschiedene Medikamente werden einzeln oder zusammen verwendet, je nachdem, wie intensiv die Behandlung sein soll:

  • Einfache Thrombozytenaggregationshemmung: Acetylsalicylsäure oder Clopidogrel
  • Duale Thrombozytenaggregationshemmung: Clopidogrel und Acetylsalicylsäure
  • Intensivere Kombinationstherapie aus Thrombozytenaggregationshemmung und Antikoagulation

Eine intensivierte Behandlung kann dabei helfen, die Durchblutung zu verbessern oder zu erhalten, ist aber mit einem erhöhte Blutungsrisiko verbunden. Es ist daher wichtig, dass die Behandlung auf den einzelnen Patienten bzw. die einzelne Patientin abgestimmt wird, basierend auf den Empfehlungen von medizinischen Leitlinien. Eine allgemein gültige Behandlungsmethode gibt es nicht.

pAVK-Behandlung: so wenig wie möglich, so viel wie nötig

Welche Behandlung ist notwendig und möglich, um den Krankheitsfortschritt der pAVK wirksam zu verlangsamen? Dies hängt unter anderem davon ab, ob im Rahmen der Behandlung ein Eingriff zur Verbesserung der Durchblutung der Beine (z. B. durch einen Bypass) stattgefunden hat und wie hoch das individuelle Blutungsrisiko des Patienten ist. Weiteren Erkrankungen und die Medikamente, die hierfür eingenommen werden, müssen außerdem berücksichtigt werden.

Eine intensivere Behandlung kann zwar die Häufigkeit von erneuten Eingriffen zur Verbesserung der Durchblutung, von Amputationen oder Schlaganfällen verringern, jedoch ist dies mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden. Der Arzt oder die Ärztin muss also sorgfältig die Risiken einer gefährlichen Minderdurchblutung einerseits und eines erhöhten Blutungsrisikos bei einer intensivierten Behandlung andererseits abwägen und eine individuelle Entscheidung treffen. Die Wirksamkeit und Sicherheit der antithrombotischen Therapie nach einem Eingriff zur Gefäßöffnung in den Beinen ist begrenzt, daher sollte sie nur mit Vorsicht eingesetzt werden.

Vorsichtsmaßnahmen im Überblick

  • Individuelle Abwägung von notwendiger Behandlungsintensität und Blutungsrisiko. Eine einheitliche Methode zur Abschätzung des Blutungsrisikos gibt es nicht.
  • Eine intensivere Behandlung sollte nur für einen begrenzten Zeitraum stattfinden und dann überprüft werden.  Diese Option gilt nur bei Patienten mit hohem Risiko einer kritischen Minderdurchblutung der Beine.
  • regelmäßige Kontrolluntersuchungen
  • Antithrombotische Therapien, die über eine einfache Thrombozytenaggregationshemmung hinausgehen, sollten gezielt und nur bei  bestimmten Patienten eingesetzt werden.

Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, pAVK zu behandeln?

Studien haben gezeigt, dass die Hauptursache für die Verengung der Arterien im Bein Diabetes und Rauchen sind. Rauchstopp und Behandlung der Blutzuckerkrankheit sind also wichtig, um das Fortschreiten der pAVK zu verlangsamen. Neben einer Lebensstiländerung kommen Behandlungen zur Schmerzlinderung oder medizinische Eingriffe in Frage.

Hier finden Sie ausführliche Informationen zur pAVK und ihrer Behandlung.