
Nach dem Herzinfarkt zurück in den Job – das geht. Man muss nur achtsam vorgehen. © Dietmar Meinert / pixelio
Arbeiten nach Herzinfarkt
Wer nach einem Herzinfarkt wieder in seinen Beruf zurückkehren möchte, schafft das meist auch. Zu diesem ermutigenden Schluss kommt Dr. Rona Reibis von der Universität Potsdam in einer neuen Studie.
Erfolgreich in den Beruf zurück
Heute überleben neun von zehn Betroffenen ihren Herzinfarkt. Darüber hinaus können die meisten Herzinfarktpatienten dank moderner medizinischer Versorgung mit Stents oder Therapiegeräten nach einer Reha rasch wieder ihre Arbeit aufnehmen. Zwischen 67 % und 93 % der Patienten mit akutem Koronarsyndrom kehren innerhalb von drei Monaten in ihren Beruf zurück. Doch nach einem Jahr gibt einer von vier Rückkehrern wieder auf.
Woran liegt das, und wie kann es mir gelingen, dauerhaft im Job zu bleiben? Die Potsdamer Mediziner haben in ihrer Studie einige wichtige Punkte zusammengefasst, die Sie für einen erfolgreichen Wiedereinstieg beachten sollten.
So meistern Sie Ihre Rückkehr in die Arbeitswelt
- Gehen Sie nach Ihrem Herzinfarkt zur Herz-Reha. Hier werden Sie unter der Aufsicht von Kardiologen, Psychologen und Physiotherapeuten zu einem gesunden Lebensstil angeleitet und erhalten ggf. eine psychokardiologische Therapie, um Depressionen, Angstzustände und Stress abzubauen.
- Wechseln Sie den Job nicht. Vor allem nach einem kleineren Herzinfarkt und ohne Therapiegerät können Patienten problemlos ihre alte Arbeit ausführen, wenn sie ihre Medikamente regelmäßig einnehmen. Stärker betroffene Infarktpatienten können die Hilfe von Arbeitstherapeuten oder Sozialarbeitern in Anspruch nehmen, um wieder in die Arbeitswelt zurück zu finden.
- Gehen Sie die Dinge langsam an: Arbeiten Sie nach Bedarf anfangs weniger Stunden, machen Sie Pausen und geben Sie zeitweise einige Verantwortung ab.
Nutzen Sie die medizinische Nachbetreuung
Wer gut mit der Arbeit zurechtkommt und gesund lebt, braucht meistens keine besondere Nachbetreuung. Scheuen Sie sich jedoch nicht, die angebotene medizinische Nachbetreuung zu nutzen, sobald arbeitsbedingte Schwierigkeiten auftreten. Dies betrifft erfahrungsgemäß meist männliche Arbeiter mittleren Alters mit mehreren Risikofaktoren wie starkes Übergewicht, Diabetes und Rauchen, die sich schwertun, ihren Lebensstil umzustellen. Diese Patienten profitieren besonders davon, im regelmäßigen Kontakt mit dem Arzt zu bleiben.