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Herz-Kreislauf-Probleme: Wenden Sie sich an einen Arzt – auch während des Lockdowns. © viperagp / fotolia

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Covid-19: Impfung und Herzmuskelentzündung

Noch immer geistern Behauptungen durch die sozialen Netzwerke, dass die Corona-Schutzimpfung sehr oft sehr schlimme Folgen habe. Gern werden dann neben unseriösen Artikeln auch die mit „echten Zahlen“ – z. B. aus Studien und Erhebungen – zitiert.

So haben z. B. US-amerikanische Forscher aus den Daten des dortigen Melderegisters für Arzneimittel-Nebenwirkungen herausgefunden, dass eine COVID-19-Impfung mit einem mRNA-Vakzin in verschiedenen Altersgruppen und bei beiden Geschlechtern mit einem erhöhten Myokarditisrisiko assoziiert. Für Impfskeptiker und -gegner ist das ein Argument gegen die Impfung.

Aber was genau steht in der Studie?

Im untersuchten Zeitraum (Dezember 2020 bis August 2021) wurden in den USA rund 193 Millionen Personen ab 12 Jahren mit den mRNA-Vakzinen von Biontech/Pfizer (BNT162b2) oder Moderna (mRNA-1273) geimpft. Innerhalb einer Woche nach der Impfung gab es 1626 Fälle einer bestätigten Herzmuskelentzündung. Das entspricht einer Wahrscheinlichkeit von 1:118.696 – also einen von knapp 118.700 Geimpften trifft es.

Dem gegenüber steht das Risiko, bei einer Covid-19-Infektion eine Myokarditis zu bekommen. Etwa 40 Fälle pro 1 Millionen infizierten Personen wurden beobachtet. Das ist eine Wahrscheinlichkeit von 1:25.000.

Oder rund gerechnet:

  • Von 120.000 gegen Covid-19 Geimpften bekommt 1 eine Myokarditis
  • Von 120.000 mit Covid-19 Infizierten bekommen 5 eine Myokarditis

Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass die Herzmuskelentzündungen nach der Impfung in der Regel mild verlaufen und sich folgenfrei zurückbilden, während es bei Erkrankten oft zu schweren bis tödlichen Verläufen kommt.