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Älteres Paar, das sich anlächelt. Manchmal kann ein ICD nicht sofort implantiert werden. Ein WCD macht trotzdem ein entspanntes Leben möglich. © Peter Agrikola / Pixabay

Manchmal kann ein ICD nicht sofort implantiert werden. Ein WCD macht trotzdem ein entspanntes Leben möglich. © Peter Agrikola / Pixabay

WCD – Die lebensrettende Weste

Bei bestimmten Herzrhythmusstörungen kann der plötzliche Herztod drohen. Ein implantierbarer Defibrillator (ICD) überwacht den Herzrhythmus und gibt im Notfall einen elektrischen Impuls ab, der den Herzschlag wieder herstellt. Gelegentlich muss so ein ICD aber auch entfernt werden und lässt sich nicht sofort durch ein neues Gerät ersetzen. Auch eine Erstimplantation kann sich verzögern – zum Beispiel wenn der oder die Betroffene wegen eines anderen Problemes für eine Operation noch nicht geeignet ist oder wenn die Untersuchungen noch nicht beendet sind und die Möglichkeit besteht, dass es sich um eine vorübergehende Rhythmusstörung handelt. Außerdem besteht z. B. direkt nach Herzoperationen ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod, das aber dann rapide sinkt, sodass das Einsetzen eines ICD nicht sinnvoll wäre.

Für all diese vorübergehenden Situationen gibt es Defibrillatorwesten (auch: tragbarer Defibrillator, WCD = wearable cardioverter defibrillator). Sie enthalten Sensoren, die den Herzschlag überwachen, und eine Defibrillator-Einheit. Sie arbeiten den aktuellen Studien nach auch ohne den direkten Kontakt mit dem Herzen zuverlässig und bieten damit bis zur Besserung der Herzleistung bzw. bis zur Implantation eines ICD einen guten Schutz vor dem plötzlichen Herztod. Wichtig: Der oder die Betroffene muss die Weste auch tatsächlich ständig tragen. Patienten, die damit Probleme haben, sind für den WCD wenig geeignet.