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Hand mit E-Zigarette. E-Zigaretten sind in Deutschland weit verbreitet. Doch welches Risiko für Herz und Kreislauf birgt die Nutzung? © Lindsay Fox / pixabay

E-Zigaretten sind in Deutschland weit verbreitet. © Lindsay Fox/ pixabay

E-Zigaretten und Herzgesundheit

Seit etwa 2010 sind E-Zigaretten (elektronische Zigaretten) in Deutschland erhältlich. Heute sind sie weit verbreitet, aber auch stark umstritten. Dass das Rauchen normaler Zigaretten das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht, ist schon länger bekannt, doch wie sieht es mit der E-Zigarette aus? Wir haben recherchiert und die Ergebnisse für Sie zusammengefasst.

Rauchen und das Herz

Das Rauchen gewöhnlicher Zigaretten hat vielfältige negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Dazu zählen die Begünstigung von Atherosklerose, Herzinfarkten, Schlaganfällen, Thrombosen, Herzversagen, Herzrhythmusstörungen und noch einiges mehr. Rauchen gilt somit als einer der Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Möglicherweise, so einige Forscher, könnten die schädlichen Effekte des Rauchens allerdings durch die Verbrennung des Tabaks und seiner Zusatzstoffe und weniger durch den Wirkstoff Nikotin bedingt sein. Das wiederum könnte eine relevante Erkenntnis für die Risikobewertung von E-Zigaretten darstellen.

E-Zigaretten und das Herz

Inwieweit der Konsum von E-Zigaretten das Risiko von Herzerkrankungen kurz- und langfristig beeinflusst, ist bis heute nicht umfassend geklärt. Es gibt nur wenige Studien zu diesem Thema, die teils widersprüchliche Beobachtungen zeigten. Aufgrund der sich weiterentwickelnden Technologie der E-Zigaretten und der Vermarktung neuer Liquids (flüssige Substanz, die in den E-Zigaretten verdampf wird) ist es außerdem nahezu unmöglich, eine Aussage über E-Zigaretten im Allgemeinen zu treffen. Auch führt die Verwendung unterschiedliche Vernebler in den Geräten und neuer Liquids zu verschiedenen Konzentration und Stoff-Zusammensetzung, die eine allgemeingültige Aussage so gut wie unmöglich machen.

Negative Folgen …

Im Tierexperiment konnte gezeigt werden, dass die Benutzung von E-Zigaretten mit einem ähnlichen Risiko für Herzerkrankungen einhergeht wie herkömmliches Rauchen. Auch bei Untersuchungen am Menschen wurden negative Effekte auf das Herzkreislaufsystem beobachtet wie beispielsweise Gefäßverengung, erhöhter Blutdruck, versteifte Blutgefäße und schneller Herzschlag. Diese Effekte traten aber nur bei den Studienteilnehmern auf, die E-Zigaretten mit Nikotin benutzten, nicht aber, wenn nikotinfreien E-Zigaretten konsumiert wurden.

… oder kein Zusammenhang?

Im Widerspruch zu den obigen Beobachtungen konnte in einer Befragung von fast 60.000 Menschen in den USA kein statistischer Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von E-Zigaretten und dem Auftreten von Herzinfarkten oder Erkrankungen der Herzkranzgefäße festgestellt werden. Raucher normaler Tabakprodukte hatten jedoch ein höheres Risiko für Herzerkrankungen in dieser Studie. Dieses Ergebnis wird durch eine klinische Studie unterstützt, in der die Nutzung von E-Zigaretten zwar zu einer vorübergehenden Beschleunigung des Herzschlags führte, aber keine Auswirkungen auf die Herzmuskelfunktion hatte, wie das bei normalen Zigaretten üblich ist.

Ausblick

Um eine zuverlässigere Aussage über den Effekt der E-Zigaretten auf das Herz treffen zu können, braucht es weitere Untersuchungen. Vor allem auch um zu sehen, welche Langzeitfolgen mit der Nutzung von E-Zigaretten verbunden sein können. Wichtig dabei wäre auch eine genauere Untersuchung, der in den E-Zigaretten enthaltenen  Zusatzstoffe. Da die Ergebnisse bisheriger Untersuchungen widersprüchlich sind, kann keine Entwarnung gegeben werden. Insbesondere Personen, die bereits an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden oder ein hohes Risiko dafür haben, sollten die Nutzung von E-Zigaretten gut überdenken.

  • Über diesen Artikel

    Autor: Redaktion / Katrin Repkow

    Erstellt: 16.02.2021

    Literatur:

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