Ihr Herz-Kreislauf-Portal

Arzt zeigt auf ein Detail eines Röntgenbildes. Moderne bildgebende Verfahren helfen dem Kardiologen bei der Diagnose. © Bergringfoto / fotolia

Moderne bildgebende Verfahren helfen dem Kardiologen bei der Diagnose. © Bergringfoto / fotolia

Elektronenstrahltomographie (EBT)

Die Elektronenstrahltomographie – kurz EBT – ist ein Röntgenverfahren, bei dem mit einem sehr feinen, etwa 1,5 mm breiten Röntgenstrahl eine Reihe von Schichtaufnahmen gemacht werden. Insofern ähnelt EBT der Computertomographie, weshalb sie auch Elektronenstrahl-Computer-Tomographie (EBCT) oder UltrafastCT genannt wird. 

Allerdings wird – anders als beim CT – der Röntgendetektor nicht bewegt, sondern der erzeugte Elektronenstahl wird abgelenkt. Dadurch sind die Zeiten, die für die Einzelaufnahmen benötigt werden, sehr viel geringer, so dass man auch Organe abbilden kann, die sich schnell bewegen, wie beispielsweise das schlagende Herz. Die entstehenden Bilder sind zudem sehr scharf und zeigen auch kleine Strukturen deutlich. Dazu kommt die Möglichkeit, aus den Schichtaufnahmen einen 3D-Eindruck zu erzeugen. All dies erlaubt es, die Herzkranzgefäße (Koronararterien) beispielsweise auf Kalkablagerungen zu untersuchen.

Einsatzgebiete

Sinnvoll sind EBT-Untersuchungen nach Bypassoperationen, um zum Beispiel die Durchgängigkeit der Bypass-Gefäße im Blick zu behalten. Im Zusammenhang mit der Früherkennung eines Herzinfaktrisikos insbesondere bei Patienten, die rauchen, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes mellitus oder Bluthochdruck haben, kann die Untersuchung der Koronorarterien mittels EBT im Einzelfall sinnvoll sein. Auch als ergänzende Untersuchung zu Belastungstests kann eine EBT die Diagnose unterstützen. Die EBT kann jedoch Gefäßverengungen ohne Verkalkungen nicht sicher erkennen. Letztlich kann die EBT eine Herzkatheteruntersuchung mit Darstellung aller Herzkranzgefäße nicht ersetzen.

Der Vorteil der EBT für den Patienten liegt in der im Verhältnis zum CT geringeren Strahlenbelastung. Zudem ist bei der Untersuchung auf Kalkablagerungen kein Kontrastmittel nötig. Wenn im Rahmen der EBT eine Gefäßangiographie – also eine Untersuchung auf Durchgängigkeit der Gefäße und Versorgung des Herzens – gemacht werden soll, kommt ein Kontrastmittel zum Einsatz. 

Lesen Sie hier mehr zu diesem Themenbereich:

  • Über diesen Artikel

    Autor: Redaktion
    Aktualisierung: 4. 12. 2018
    Bildnachweis: Titelbild © Bergringfoto / fotolia.com