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Jemand zeigt auf ein Blutdruckmessgerät, im Hintergrund ein Arm mit Blutdruckmessmanschette. Wenn der Blutdruck stark erhöht ist, spricht man von einer hypertensiven Krise. © jcomp / freepik

Wenn der Blutdruck stark erhöht ist, spricht man von einer hypertensiven Krise. © jcomp / freepik

Hypertensive Krise: Wenn der Blutdruck entgleist

In Deutschland wird bei etwa jedem Dritten die Diagnose Bluthochdruck gestellt. Steigt der Blutdruck auf Werte von über 180/120 mmHg, spricht man von einer Blutdruckentgleisung, die in der Fachsprache auch als hypertensive Krise bezeichnet wird. Diese kann weitreichende Folgen haben.

Was sind die Ursachen einer hypertensiven Krise?

Ein stark erhöhter Blutdruck kann verschiedene Ursachen haben. Hierzu zählen

  • Ein bisher unerkannter und unbehandelter Bluthochdruck
  • Vergessene Einnahme der verordneten Blutdruckmedikamente
  • Bestimmt Medikamente, die für andere Beschwerden verordnet wurden
  • Drogenkonsum, zum Beispiel Kokain
  • Stress und Aufregung, zum Beispiel im Rahmen des Arztbesuches („Weißkittelhypertonie“ oder bei starken Schmerzen)
  • Körperliche Anstrengung, zum Beispiel während des Sports
  • Als Folge anderer Erkrankungen, zum Beispiel kurz nach einem Schlaganfall, bei Nierenerkrankungen oder bei bestimmten Erkrankungen, die mit Hormonstörungen einhergehen

Ist ein hypertensive Krise gefährlich?

Ein erhöhter Blutdruck kann die Blutgefäße (Adern) schädigen, vor allem, wenn er schnell und stark ansteigt, wie dies im Rahmen der hypertensiven Krise geschieht.

Zu den möglichen Folgen einer hypertensiven Krise zählt ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle, aber auch Aorta (Bauchschlagader) Augen, Nieren und Gehirn können geschädigt werden.

Lassen sich in der ärztlichen Untersuchung oben genannte Folgeschäden feststellen, spricht man von einem hypertensiven Notfall.

Was sind typische Beschwerden einer hypertensiven Krise und wie wird die Diagnose gestellt?

Mögliche Beschwerden und Warnzeichen für eine hypertensiven Krise sind:

  • Kopf-, Brust- oder Rückenschmerzen
  • Nasenbluten, gerötetes Gesicht
  • Schwindel und Übelkeit
  • Luftnot
  • Gefühlsstörungen oder andere neurologische Beschwerden wie beispielsweise Bewusstseinsstörungen oder Lähmungen
  • Sehstörungen
  • Gefühl einer inneren Unruhe

Manchmal merken Betroffenen aber keine oder nur milde Symptome der zu hohen Blutdruckwerte, und die Blutdruckentgleisung wird zufällig im Rahmen einer Blutdruckmessung zuhause oder beim Arztbesuch festgestellt. Auch in diesen Fällen spricht man von einer Blutdruckentgleisung, welche behandelt werden sollte.

Wird ein hoher Blutdruck gemessen, sollte zunächst eine Blutdruckkontrolle an beiden Armen erfolgen, um eine Fehlmessung auszuschließen. Wenn sich auch in einer Kontrollmessung stark erhöhte Blutdruckwerte zeigen, sollte eine ärztliche Vorstellung erfolgen.

Wie wird eine hypertensive Krise behandelt?

In der Regel wird versucht, den Blutdruck schrittweise mithilfe von Medikamenten zu senken. Je nach Situation kann der Arzt oder die Ärztin neben der Blutdruckmessung auch weitere Untersuchungen veranlassen, um die Ursache des erhöhten Blutdruckes zu finden oder zu sehen, inwieweit schon Folgeschäden bestehen. Auch diese können dann gegebenenfalls behandelt werden.

Sollten Beschwerden bestehen wie zum Beispiel Sehstörungen, Schmerzen, Übelkeit oder Luftnot, handelt es sich um einen medizinischen Notfall (hypertensiver Notfall) und es sollte der Rettungsdienst (112) gerufen werden.

 

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