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Freudensprung am See: Optimisten leben länger. © angieconscious / pixelio

Optimisten leben länger. © angieconscious / pixelio

Optimisten leben länger

Wer lebt länger: Pessimisten, die sich mehr Gedanken um ihre Gesundheit machen, oder Optimisten, die eher davon ausgehen, dass das „Wehwehchen“ schon nicht so schlimm ist? 

Wissenschaftler der Boston University School of Medicine (BMUC) fanden heraus, dass die Optimisten eine statistisch höhere Lebenswertung haben. 

Aus den Daten von über 70.000 Frauen und Männern ermittelten sie, dass die besonders optimistischen Frauen im Schnitt um 15 % länger lebten als die pessimistischen Frauen der untersuchten Gruppe; bei den Männern betrug der Wert 11 %. Die Chance, 85 oder älter zu werden, war bei der Gruppe der stärksten Optimistinnen um 50 % größer als bei den stärksten Pessimistinnen. Bei den Männern betrug der Unterschied in der Studie 70 %.

Warum leben Optimisten länger?

Frühere Untersuchungen hatten bereits ergeben, dass Optimisten weniger anfällig für bestimmte Krankheiten sind – unter anderem für Depression und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

In der Bostoner Studie wurde nun betrachtet, ob das Ergebnis mit der gesünderen Lebensweise der Optimisten zu erklären ist. Als sie Sport, Ernährung, Rauchen, die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen und ähnliches berücksichtigten, sank der Unterschied der Lebenswartung zwar, war aber immer noch deutlich zu erkennen. Das heißt: Auch bei ähnlicher Lebensführung lebten die Optimisten länger als die Pessimisten.

Die Forscher vermuten nun, dass die Optimisten von dem Vorteil profitieren, besser mit Stresssituationen umgehen und ihr Verhalten besser regulieren zu können. Auch die in der Regel besseren sozialen Kontakte könnten sich positiv auswirken.

Der Erklärungsansatz, dass kranke Menschen eher pessimistisch sind, und deshalb die Pessimisten statistisch früher sterben, haben die Wissenschaftler ebenfalls bedacht. Deshalb haben sie die Menschen, die schon bei Studienbeginn chronisch krank waren oder die bereits kurz nach dem Beginn starben (also vielleicht deshalb pessimistisch waren), aus den Berechnungen weggelassen.

Was nutzt mir diese Erkenntnis?

Ob jemand eher optimistisch oder eher pessimistisch veranlagt ist, ist zum Teil genetisch bedingt. Aber Sie sind dem nicht hilflos ausgeliefert: Es gibt Therapien und Trainingsmethoden, mit denen man lernen kann, optimistischer zu sein. Wenn man sich z. B. erreichbare Ziele setzt und realistische Erwartungen hegt, schafft man sich selbst Erfolgserlebnisse. Eventuell kann auch ein Therapeut dabei helfen. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag zur Psychokardiologie.