
Alarmzeichen: Schmerzende Beine. © britta60 / fotolia
pAVK: periphere arterielle Verschlusskrankheit
Wenn Sie bemerken, dass Sie nach einer bestimmten Gehstrecke wegen Schmerzen in den Beinen eine Pause einlegen müssen, kann eine Durchblutungsstörung dahinterstecken. Wie es dazu kommt und was Sie gegen ein Fortschreiten der Erkrankung unternehmen können, erfahren Sie hier.
- Was ist eine periphere arterielle Verschlusskrankheit?
Durchblutungsstörungen der Beine entstehen meist als Folge einer Verengung von Blutgefäßen. Der Begriff „periphere arterielle Verschlusskrankheit“ bedeutet, dass die Schlagadern (Arterien) der Extremitäten (also die Peripherie) von einer Verengung oder einem Verschluss betroffen sind.
Wie bei Herzinfarkt und Schlaganfall haben übergewichtige Menschen mit Bluthochdruck, erhöhten Blutfett- und Blutzuckerwerten, die sich wenig bewegen, ein besonders hohes Erkrankungsrisiko.
In Deutschland gibt es etwa 4,5 Millionen Menschen, die an einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit leiden, doch oft bleibt die Erkrankung unerkannt und unbehandelt.
- Schaufensterkrankheit
Schaufensterkrankheit – weniger harmlos als gedacht
Die Erkrankung verläuft schleichend. Anfänglich merkt der Betroffene nichts von einer Gefäßverengung in seinen Beinen, gelegentliche Beinschmerzen werden nicht ernst genommen. Im nächsten Stadium kommt es beim Gehen zu Schmerzen in den Waden, Oberschenkeln oder dem Gesäß, so dass längere Strecken nicht mehr schmerzfrei bewältigt werden können. Bei fortgeschrittener Krankheit schmerzen die Beine auch in Ruhe, im Liegen schmerzen besonders Füße und Zehen.
Warnzeichen: Schmerzen im Bein schon bei geringer Belastung. © Kurhan / fotolia Häufig zwingen diese Schmerzen Betroffene, schon nach einer kurzen Gehstrecke eine Pause einzulegen – z. B. unauffällig vor dem einen oder anderen Schaufenster, daher der Begriff „Schaufensterkrankheit“. Wenn es Ihnen auch so ergeht, sollten Sie Ihre Schmerzen nicht verharmlosen. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, ist erhöht.
Schreitet die Krankheit unbehandelt fort, so hat die andauernde Unterversorgung des Beingewebes mit Blut zur Folge, dass Wunden schlecht verheilen und offene Stellen entstehen. Nach und nach können ganze Bereiche z. B. des Fußes absterben. Im Extremfall ist eine Amputation nötig. Lassen Sie es nicht so weit kommen!
- Rechtzeitige Diagnose und Behandlung
Die Früherkennung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ist einfach und schmerzlos. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung kann einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verhindern und helfen, Amputationen zu vermeiden.
Zuallererst können Sie selbst dazu beitragen, die Erkrankung in Angriff zu nehmen. Schließen Sie alle Risikofaktoren nach Möglichkeit aus: Meiden Sie das Rauchen, achten Sie auf Ihr Gewicht und eine gesunde Ernährung, sorgen Sie für regelmäßige Bewegung.
Auch Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck zählen zu den Risikofaktoren und sollten ärztlich behandelt werden.
Arztgespräch. © Alexander Raths / fotolia Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird mit Ihnen geeignete Behandlungsmöglichkeiten besprechen. Diese reichen je nachdem, wie weit Ihre Erkrankung fortgeschritten ist, von Gehtraining über Medikamente bis zu operativen Maßnahmen oder alternativ minimal-invasiven Eingriffen wie ein Aufweiten des verengten Blutgefäßes mit einem sogenannten Stent (Gefäßstützte) oder eine anderweitige Wiederherstellung der Blutversorgung.
Mehr zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit erfahren Sie in unserer Rubrik Herz-Kreislauf-Erkrankungen.