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Symbolbild – gestresste junge Frau in Bibliothek. Prüfungsstress kann das Herz aus dem Takt bringen. © Comfreak / Pixabay

Prüfungsstress kann das Herz aus dem Takt bringen. © Comfreak / Pixabay

… und jetzt auch noch Herzprobleme!

Du steckst mitten in wichtigen Prüfungen und plötzlich gerät dein Herz aus dem Takt? Solche Gesundheitsprobleme kannst du jetzt echt nicht gebrauchen! – Was wie ein Horrorszenario klingt, ist in den meisten Fällen eine ganz harmlose und leicht erklärbare Störung.

Warum „stolpert“ mein Herz?

Stress beschleunigt den Herzschlag, denn in der Regel bedeutet Stress, dass eine Gefahr im Anzug ist und sich der Körper auf eine passende Reaktion – also Flucht oder Kampf – vorbereitet. Eigentlich ist dies ein gesunder Mechanismus und das Herzklopfen lässt schnell wieder nach, wenn doch keine Gefahr droht. Wenn Stress aber länger anhält, so wie es z. B. im Studium in der Prüfungsperiode der Fall ist, kann das Herz auch schon mal mit Extrasystolen reagieren. Das gibt sich nach überstandener Prüfung aber wieder.

Extrasystolen an sich sind nicht gefährlich, nur manchmal unangenehm. Nahezu jeder Mensch hat in seinem Leben ein- oder mehrmals welche. Gelegentlich treten sie auch dauerhaft auf, doch selbst das ist nicht immer behandlungsbedürftig.

  • Was sind Extrasystolen?

    Während eines Herzschlag-Zyklus wechseln sich Phasen der Entspannung der Herzmuskeln (Diastole) mit Phasen der Anspannung/Kontraktion (Systole) ab. Eine Kontraktion, die zusätzlich zu den normalen Systolen erfolgt, wird Extrasystole genannt. Je nachdem, an welcher Stelle im Erregungsleitungssystem die zusätzliche Kontraktion ausgelöst wird, unterscheidet man ventrikuläre und supraventrikuläre Extrasystolen.

Was kann ich tun?

Entspannte Pausen mindern Stress

Wenn du in einer Stresssituation – ob nun wegen Prüfungen oder einer anderen Belastung – Herzstolpern oder Herzrasen spürst, atme tief und ruhig durch.

Mache eine Pause und versuche gezielt, dich zu entspannen.

Keine Zeit für ein kurze Pause? Die Zeit, die du dir für Pausen und Erholung nimmst, ist keine verschwendete Zeit. Im Gegenteil: Ohne diese Phasen der Entspannung überlastest du dich – deine Leistungsfähigkeit und Konzentration sinken und der Lernerfolg lässt zu wünschen übrig.

Entspannungstipps gibt es wie Sand am Meer, probiere einfach aus, was davon für dich funktioniert.

Den Stress als Freund statt als Feind sehen

Stress fängt im Kopf an. Es hilft, wenn du dir klar machst, dass Stress eine positive Kraft ist, die unsere Aufmerksamkeit fokussieren kann und Höchstleistungen ermöglicht.  Lass dich nicht von der Angst vor dem Stress zusätzlich stressen, sondern nutze die Extraportion Fokus und Energie dafür, dich zu motivieren, möglichst schnell aus der stressigen Situation herauszukommen: Finde Lösungen, wie du Stress vermeiden oder verringern kannst, z. B. indem du deine Prüfungen zügig und diszipliniert vorbereitest und dir dabei vorstellst, wie schön es sein wird, die Prüfungen abgeschlossen zu haben.

Stressforscher haben in Experimenten gezeigt, dass es schon hilft, unsere Einstellung zum Stress zu ändern. Studienteilnehmer, die man davon überzeugt hatte, dass Stress gut ist, zeigten geringere körperliche Reaktionen auf Stress als Teilnehmer, die glaubten, Stress schade ihnen. Eine britische Langzeitstudie zeigte außerdem, dass Menschen, die dachten, Stress sei schädlich, ein höheres Risiko für Herzerkrankungen hatten – unabhängig von dem Stress, dem sie tatsächlich ausgesetzt waren.

Fazit

Keine Panik, wenn das Herz mal unregelmäßig schlägt – das kann vorkommen und ist meist nicht weiter schlimm. Nur in seltenen Fällen weisen die zusätzlichen Herzschläge auf ein ernsteres Problem hin. Auch wenn Extrasystolen zum Dauerzustand werden und ihre Zahl sich erhöht, besteht das Risiko, dass dies den Herzrhythmus lebensgefährlich beeinträchtigt. Mehr zu Extrasystolen findest du in unserem Magazin.

Falls du also hin und wieder Extrasystolen – also Herzstolpern oder Herzrasen – bemerkst, lass es am besten ärztlich abklären. Meist zeigen die Untersuchungen nämlich, dass alles in Ordnung ist – ein Grund weniger, gestresst zu sein!