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Junger Mann schläft; er schnarcht. Schlafapnoe – wenn während des Schlafes der Atem aussetzt. © Pressmaster / fotolia

Schlafapnoe – wenn während des Schlafes der Atem aussetzt. © Pressmaster / fotolia

Schlafapnoe bei Herz-Kreislauf-Erkrankung oft nicht erkannt

Vermutlich leidet jeder zweite Patient mit Vorhofflimmern auch an obstruktiver Schlafapnoe. Vier von fünf Menschen, deren Bluthochdruck nicht ausreichend mit Medikamenten gesenkt werden kann, haben ebenfalls nächtliche Atemstörungen. 

Obwohl Schlafapnoe unter Herz-Kreislauf-Patienten weit verbreitet ist, wird die Schlafqualität der Patienten nicht routinemäßig im Rahmen von Untersuchungsterminen beurteilt. Daher überrascht es nicht, dass diese gefährliche Schlafstörung bei vielen Betroffenen unerkannt bleibt.

Schafapnoe Ursache des arzneimittelresistenten Bluthochdrucks

Unbehandelte Schlafapnoe ist schlecht für die Gesundheit. Nach der genetischen Veranlagung ist eine obstruktive Schlafapnoe der zweithäufigste Grund für einen arzneimittelresistenten Bluthochdruck, der als Folge einer Grunderkrankung auftritt. Langfristig schädigt dies Gefäße, Herz und Nieren und erhöht das Risiko für einen Schlaganfall. Daher ist es ratsam, bei Patienten, bei denen es nicht gelingt, den Bluthochdruck ausreichend durch Medikamente zu senken, zu überprüfen, ob sie an nächtlichen Atemaussetzern leiden.

Herzerkrankungen als besonderes Risiko für Schlafapnoe

Neben Patienten mit behandlungsresistenter Hypertonie haben auch Menschen mit Vorhofflimmern ein erhöhtes Risiko, an Schlafapnoe zu leiden. Koronare Herzerkrankung und Herzschwäche können ebenfalls zu nächtlichen Atemaussetzern führen.

Die wichtigsten Symptome einer Schlafapnoe

Schnarchen und Tagesschläfrigkeit sind zwei Symptome, die häufig mit obstruktiver Schlafapnoe zusammenhängen. Wenn Sie wissen, dass Sie nachts schnarchen, sollten Sie Ihren Arzt darauf hinweisen. Auch wenn Sie tagsüber öfters einnicken oder sich sehr schläfrig fühlen, obwohl sie ausreichend Schlaf gehabt haben, sollten Sie sich auf eine mögliche Schlafapnoe untersuchen lassen.

Schlafapnoe ist gefährlich

Dass nachts der Atem aussetzt, klingt an sich schon gefährlich. Zum Glück passiert es fast nie, dass der Atem nicht wieder einsetzt, aber die wiederholte nächtliche Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff und der gestörte Schlaf belastet vor allem das Herz-Kreislauf-System. Sie erhöht unter anderem das Risiko für

Sie verschlimmert auch eine vorbestehende Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Außerdem mindert die wiederholte Unterbrechung des Schlafes den Erholungs- und Regenerieungseffekt. Neben Tagesmüdigkeit, die letztlich zu Unfällen führen kann, leidet auch die Psyche.

Diagnose und Behandlung

Bei Verdacht auf Schlafapnoe werden Sie zu Ihrer gefühlten Schlafqualität befragt und eine körperliche Untersuchung wird durchgeführt. Beispielweise kontrolliert der Arzt bzw. die Ärztin die Atemwege. Gegebenenfalls werden auch Atmung und Sauerstoffversorgung während des Schlafes untersucht.

Obstruktive Schlafapnoe ist behandelbar. Oft reichen einfache Maßnahmen, wie Abnehmen, Raucherentwöhnung und der Verzicht auf Schlafmittel aus, um die Schlafqualität zu verbessern. Hilft dies nicht, kann eine Schlafmaske (CPAP) dafür sorgen, dass die Atemwege nachts offenbleiben. Richtig und konsequent angewendet ist CPAP derzeit die wirksamste Behandlung für obstruktive Schlafapnoe.

Mehr zu Diagnose und Behandlung der nächtlichen Atemstörungen finden Sie in der Rubrik Krankheiten & Co.

Verbesserte Herz-Kreislauf-Gesundheit durch Behandlung der Schlafapnoe

Neue Studiendaten zeigen, dass eine Behandlung mit einer CPAP-Überdruckmaske (Continuous Positive Airway Pressure) das Schlaganfallrisiko um zwei Drittel senkt. Außerdem scheint sich auch der arzneimittelresistente Blutdruck mit dieser Behandlung senken zu lassen. Ob eine Behandlung der Schlafapnoe auch die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Herztods senkt, ist umstritten.

Eine konsequente Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe kann deutlich zu einer besseren Lebensqualität beitragen.