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: Arzt und Patient reichen sich die Hand. Nicht nur bei der Vorbeugung von Schlaganfall müssen sie in Hand arbeiten. © Herbert II Timtim / Pixabay

Nicht nur bei der Vorbeugung von Schlaganfall müssen Arzt und Patient Hand in Hand arbeiten. © Herbert II Timtim / Pixabay

Wiederholtem Schlaganfall vorbeugen

Menschen, bei denen bereits ein Schlaganfall diagnostiziert wurde, haben ein nicht zu unterschätzendes Risiko für weiteren Schlaganfall: Fast jeder Fünfte, muss innerhalb der nächsten fünf Jahre mit einem Folgeschlaganfall rechnen. Darum ist es sinnvoll, nach so einem Ereignis oder auch nach einer sogenannten Transitorisch-ischämischen Attacke besonders aufmerksam vorzubeugen. In der Fachsprache nennt man dies Sekundärprophylaxe oder Sekundärprävention.

Im Mai 2022 haben die Deutsche Gesellschaft für Neurologie und die Deutsche Schlaganfallgesellschaft die neuen Leitlinien „Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke“ veröffentlicht.

In erster Linie enthält das Papier natürlich aktuelle Informationen für die Haus- und Fachärzte wie Neues zu Medikamenten, Hinweise zu weiteren Behandlungen und – bei Frauen – Betrachtungen zur Antibabypille bzw. zur Hormonersatztherapie in den Wechseljahren.

Es wird aber auch festgestellt, dass es gerade bei der Prävention des Schlaganfalls ohne die Mitarbeit des Patienten bzw. der Patientin nicht geht.  Falls Sie betroffen sind, achten Sie deshalb bitte auf folgende Elemente:

  • Sorgfältige Einnahme der Blutverdünner. Welche Blutverdünner für Sie passen und ob Sie sie vorrübergehend oder dauerhaft einnehmen sollen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.
  • Senken Sie falls nötig Ihren LDL-Cholesterin-Spiegel auf unter 70 mg/dl. Das gilt vor allem, wenn bei Ihnen bereits eine Atherosklerose festgestellt wurde. Erste Wahl sind eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung – spätestens jetzt sollten Sie mit Sport anfangen und/oder Ihren täglichen Speiseplan auf den Prüfstand stellen. Da diese Mittel eher langfristig wirken, kann es nötig sein, erst einmal blutfettsenkende Medikamente einzunehmen.
  • Senken Sie falls nötig Ihren Blutdruck langfristig auf Werte unter 140/90 mmHg. Hier sind Bewegung und Stressmanagement die wichtigsten Maßnahmen, auch der Abbau von Übergewicht kann dabei helfen. Eventuell wird man Ihnen auch Blutdrucksenker verschreiben.
  • Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum sind weitere Risikofaktoren, die Sie ausschalten sollten.
  • Diabetiker und vor allem Diabetikerinnen haben ein deutlich erhöhtes Schlaganfall-Risiko. Falls Sie betroffen sind: Achten Sie besonders sorgfältig auf einen gut eingestellten Blutzuckerspiegel.
  • Nicht bestätigt wurde, dass Nahrungsergänzungsmittel oder Vitaminpräparate eine schützende Wirkung entfalten.

Auch wenn Sie „nur“ ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall haben, sollten Sie natürlich besonders gut auf Vorbeugung achten. Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Rauchabstinenz und sorgsamer Umgang mit Alkohol sind die Schlüssel dafür.