
Die Herzscheidewand zwischen Vorhöfen kann eine Ausstülpung bilden. © dpmed
Kurz erklärt: Vorhofseptumaneurysma
Das Herz wird durch die Herzscheidewand (auch Herzseptum bzw. Septum cardiale) in eine linke und eine rechte Hälfte geteilt. Dort, wo die beiden Vorhöfe aneinandergrenzen, ist sie dünner als zwischen den Herzkammern, da in den Kammern während des Herzschlages ein größerer Druck aufgebaut wird.
Das Vorhofseptum (Septum interatriale cordis) kann so schwach sein, dass es sich bei jedem Herzschlag deutlich (mehr als 10 mm) ausbeult. Es kann auch eine dauerhafte Aussackung geben. In diesen Fällen spricht man von einem Vorhofseptumaneurysma. Es handelt sich dabei um eine angeborene Fehlbildung.
Ein Vorhofseptumaneurysma an sich hat – wie Fachleute es ausdrücken – keinen Krankheitswert. Betroffene können in der Regel ein ganz normales Leben mit Sport und anderen Aktivtäten führen, behandelt werden muss das Aneurysma nicht. Bestehen keine weiteren Risikofaktoren, sind keine Kontrollen erforderlich.
Beobachtungen zu Folge besteht ein etwas erhöhtes Risiko für einen ischämischen Schlaganfall, da sich in einem deutlich ausgeprägten Vorhofseptumaneurysma ein Blutgerinnsel bilden kann. In seltenen Ausnahmefällen wird deshalb zur Vorbeugung ein lebenslang einzunehmender Blutverdünner verschrieben.
Ein Vorhofseptumaneurysma kann allerdings mit tunnelförmigen Spalt in der Herzscheidewand einhergehen. Kommt es gemeinsam mit einem sogenannten persistierenden Foramen Ovale vor, so ist das so ist das Schlaganfallrisiko erhöht. Besteht ein lochförmiger Substanzdefekt spricht man von einem Vorhofseptumdefekt. Ein persistierendes Foramen ovale oder ein Vorhofseptumdefekt sollte nach einem Schlaganfall ggf. verschlossen werden.