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Versorgung der Trikuspidalklappe

Die Triskupidalklappe trennt die rechte Herzkammer vom rechten Vorhof. Erkrankungen der Trikuspidalklappe und ihre Behandlung spielten in der Medizin lange Zeit nur eine untergeordnete Rolle. In Zukunft wird jedoch aufgrund einer zunehmend höheren Lebenserwartung auch ein Anstieg in der Anzahl der behandlungsbedürftigen Trikuspidalklappenerkrankungen erwartet. Die Hintergründe und welche Möglichkeiten zur Behandlung grundsätzlich zur Verfügung stehen, haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst.

Trikuspidalklappeninsuffizienz und Trikuspidalklappenstenose

Defekte der Trikuspidalklappe können angeboren sein oder im Laufe des Lebens entstehen.

Zu den möglichen Auslösern zählen zum Beispiel Herzhautentzündungen (Endokarditis), rheumatisches Fieber, Erkrankungen der Lunge, die mit einem Lungenhochdruck einhergehen, Erkrankungen des linken Herzens oder ein Vorhofflimmern. Doch auch ein Auftreten ohne erkennbaren Auslöser ist möglich.

Als Folge einer defekten Trikuspidalklappe können dauerhafte Funktionseinschränkungen entstehen, die entweder zu einer sogenannten Trikuspidalinsuffizienz (auch: Trikuspidalklappeninsuffizienz) oder seltener zu einer Verengung der Trikuspidalklappe, eine sogenannte Trikuspidalstenose (auch: Trikuspidalklappenstenose) führen können. Auf lange Sicht kann in beiden Fällen die Funktion des Herzens dauerhaft geschädigt werden.

Zu den typischen Symptomen zählen Atemnot, verminderte Belastbarkeit, Wassereinlagerungen, Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen und Oberbauchschmerzen. Bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung kann es auch zu einem Leber- und Nierenversagen kommen.

Behandlungsoptionen

Die Behandlung von irreversiblen Funktionseinschränkungen der Trikuspidalklappe erfolgt operativ.

Während Operationen an der Trikuspidalklappe früher meist erst dann durchgeführt wurden, wenn die Erkrankung schon fortgeschritten war, wird heutzutage versucht, durch einen frühzeitigen Eingriff die Entstehung von Folgeschäden zu vermeiden.

Und auch bei der Operationstechnik gibt es Neuerungen durch den vermehrten Einsatz katheterinterventioneller Techniken. Diese ermöglichen zunehmend auch die Behandlung von Patienten mit hohem Operationsrisiko.

Gehen Defekte an der Trikuspidalklappe mit Defekten an den anderen Herzklappen einher, so sollten diese ebenfalls behandelt werden.

Zur Linderung von Beschwerden kann zudem auch eine Behandlung mit Medikamenten erfolgen.

Trikuspidalklappeninsuffizienz

Bei einer Trikuspidalinsuffizienz kann eine Rekonstruktion der Klappe erfolgen. Diese kann in einer Operation am offenen Herzen oder auch katheterinterventionell durchgeführt werden.

Bei einer Klappenrekonstruktion wird versucht, die Herzklappe so zu remodellieren, dass wieder ein vollständiger Klappenschluss möglich ist. Eine Klappenrekonstruktion kann man sich vereinfacht wie eine Klappenstraffung vorstellen.

Als katheterinterventionelle Methode steht mittlerweile bei Trikuspidalinsuffizienz auch das Einsetzen eines Clips auf die Trikuspidalklappe zur Verfügung, die ähnlich wie ein Mitralclip funktioniert.

Manchmal ist bei Klappeninsuffizienz ein Austausch der Trikuspidalklappe durch eine künstliche Herzklappe, meist aus biologischem Material, die Therapie der Wahl.

Trikuspidalstenose

Bei schweren Trikuspidalstenosen kann ein Klappenaustausch erwogen werden.

  • Über diesen Artikel

    Autor: Redaktion / Katrin Repkow
    Erstellt: 15.02.2021
    Literatur:

    • Vogelhuber J et al. Trikuspidalinsuffizienz: Die vernachlässigte Klappe. Dtsch Arztebl 2020; 117(15): [18].
    • Geißler HJ et al. Herzklappenchirurgie heute. Dtsch Arztebl Int 2009; 106(13): 224–34.

    Bildnachweis: Titelbild © Hier Sozavisimost / pixabay.com