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Glossar: Wichtige Begriffe rund um Herz und Kreislauf

Hier finden Sie wichtige Begriffe rund um Herz und Kreislauf.

Sarkoidose

Die Sarkoidose (Morbus Boeck) ist eine akute oder chronische entzündliche Erkrankung, die verschiedene Organe und Gewebe im Körper befällt. Typisch sind Knötchen (Granulome) im Gewebe. Am häufigsten tritt die chronische Sarkoidose der Lunge auf, aber auch Augen, Herz und Haut sind häufiger in Mitleidenschaft gezogen

Sartane

Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck. Sie wirken als Hemmstoffe am AT-1-Rezeptor.

Schellong-Test

Mit dem Schellong-Test prüft man Anpassung des Blutdrucks, z. B. bei Verdacht auf orthostatische Hypotonie. Ablauf: Der Patient bzw. die Patientin liegt einige Minuten ruhig auf einer Liege, der Blutdruck wird gemessen; dann steht der Patient bzw. die Patientin rasch auf und bleibt 10 Minuten stehen, auch jetzt wird der Blutdruck gemessen

Schlafapnoe

Schlafapnoe ist eine Atemstörung. Beim Schlafen kann es zur Verringerung der Atmung und (manchmal auch längeren) Atemaussetzern kommen. Wird dies durch eine Verengung der Atemwege verursacht, z. B. durch ein Erschlaffen der Atemmuskulatur während des Schlafes, spricht man von obstruktiver Schlafapnoe. Mehr zu Schlafapnoe.

Screening

an vielen Personen durchgeführte Untersuchung, um frühzeitig Anzeichen einer Erkrankung zu bemerken (z. B. Röntgen-Reihenuntersuchung)

Septumdefekt

Septum ist der Fachbegriff für die Herzscheidenwand, die rechte und linke Herzhälfte voneinander trennt. Ein Septumdefekt ist ein Loch im Septum. Es handelt sich dabei um einen angeborenen Herzfehler. Wie stark sich dieser Herzfehler auswirkt, hängt von der Größe und der Lage des Septumdefekts ab.

Shunt

Ein (arteriovenöser) Shunt ist eine Kurzschlussverbindung zwischen zwei Blutgefäßen, einer Arterie (Blut mit viel Sauerstoff) und einer Vene (Blut mit wenig Sauerstoff). Durch die Verbindung kann Blut aus der Arterie direkt in die Vene fließen.

Eine derartige Kurzschlussverbindung kann entweder natürlich entstehen, zum Beispiel bei einem Morbus Osler, oder sie kann durch eine Operation hergestellt werden. Dies ist oftmals erforderlich für Dialyse-Patienten oder Patienten, die eine Lipidapherese bekommen, damit ausreichend Blut in möglichst kurzer Zeit gereinigt werden kann.

Auch im Herzen können Shunts vorliegen, zum Beispiel wenn ein Loch in der Wand zwischen den Vorhöfen oder den Herzkammern gibt.

Sinusknoten (SA-Knoten)

Der natürliche Schrittmacher des Herzens. Der Sinusknoten besteht aus einer Gruppe von spezialisierten Zellen im rechten Vorhof, die normalerweise einen elektrischen Impuls erzeugen. Der Impuls wandert durch das Herz und führt zum Herzschlag. Mehr dazu hier.

Soma

Soma bezeichnet in der Medizin den Körper des Menschen (im Gegensatz zur Psyche). Somatische Beschwerden/Krankheiten werden auch organische Beschwerden/Krankheiten genannt.

Sonografie

Ultraschalluntersuchung

Spasmus/spastisch

Muskelkrampf/ mit der Erhöhung der Muskelspannung einhergehend. Auch die Muskeln in der Blutgefäßwand können sich verkrampfen, das Blutgefäß verengt sich dadurch.

SPECT = Single-Photon-Emissionscomputertomographie

Auch Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie. Bildgebendes Verfahren, das auf der Messung von Strahlung basiert, die ein Körper abgibt.

Zum Beginn der Untersuchung wird dem Patienten bzw. der Patientin ein Radiopharmakon injiziert, das Gammastrahlung aussendet. Diese Strahlung wird von einer oder mehreren Gammakameras, die sich um den Körper drehen, aufgenommen. Aus diesen Daten werden Schnittbilder berechnet, die die Verteilung des Radiopharmakons im Körper zeigen.

Es gibt die statische Variante, die die Verteilung zu einem Zeitpunkt anzeigt und Strukturen deutlich macht, und eine dynamische Version, mit der auch Vorgänge im Körper beobachtet werden können.

 

Speicherkrankheit

Speicherkrankheiten sind selten auftretende Stoffwechselerkrankungen, bei denen bestimmte Stoffe in den Zellen nicht abgebaut oder abtransportiert werden und sich deshalb dort bzw. im betroffenen Organ einlagern. Bei einer Amyloidose wird z. B. Eiweiß angereichert. Bei der Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) scheidet die Leber nicht genügend Kupfer aus.

Statine

Gruppe von Wirkstoffen zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut. Siehe Magazinbeitrag zu Blutfettsenkern

Stenose

Verengung, z. B. in einem Blutgefäß. Bei der Herzkranzgefäß-Erkrankung kann eine Gefäßstenose letztlich zu einem Verschluss eines Blutgefäßes und damit zum Herzinfarkt führen.

Stent

Medizinisches Implantat, Gittergerüst-Röhrchen aus Metall oder Kunststoff, das beispielsweise in ein Blutgefäß (z. B. Herzkranzgefäß) eingebracht wird, um nach dessen Aufdehnung einen erneuten Verschluss zu verhindern. Siehe auch Medikamente freisetzender Stent. Mehr dazu hier.

Stoffwechseltraining

Sportarten, die den Energieverbrauch der Muskeln stark erhöhen. In der Folge werden u. a. die so beanspruchten Muskeln aufgebaut und weitere Vorgänge des komplexen Stoffwechsels effektiver eingestellt. Mehr dazu im Magazin.

Studie

Wissenschaftliche Untersuchung, die in der Medizin beispielsweise der Erprobung eines Arzneimittels dient. Eine randomisierte, kontrollierte und doppelblinde Studie ist die verlässlichste und objektivste Methode mit der höchsten Aussagefähigkeit.

Vor der Zulassung eines Medikamentes oder ein Behandlungsmethode müssen verschiedene Studienphasen durchlaufen werden. Diese beginnen, wenn das Medikamente im Labor bereits auf Wirksamkeit und Sicherheit überprüft wurde (präklinische Forschung).

In der Phase 1 der Klinischen Studien wird das Medikament an wenigen gesunden Freiwilligen getestet, um Verträglichkeit und Verhalten des Medikaments im Stoffwechsel zu untersuchen.

In Phase 2 wird die tatsächliche Wirksamkeit ermittelt. Es werden wenige erkrankte Probanden einbezogen – meist sind es 100 bis 500. Dabei geht es unter andrem auch um die Ermittlung der optimalen Dosis.

An Phase-3-Studien nehmen – zumindest bei entsprechend häufigen Erkrankungen –  Tausende Patienten teil. Damit sollen die Ergebnisse der Phase 2 geprüft werden. Man teilt dabei die Probanden in verschiedene Gruppen ein, welche unterschiedlich behandelt werden. Meist wird einer Gruppe das neue Medikament verabreicht, während die andere Gruppe ein bereits zugelassenes Medikament erhält.  Vor allem die Häufigkeit Nebenwirkungen lässt sich in dieser Phase ermitteln.

Subtraktionsangiographie

Röntgenverfahren zur Untersuchung von Blutgefäßen. Siehe Digitale Subtraktionsangiographie

 

Supraventrikuläre Tachykardie (SVT)

Ein zu schneller Herzrhythmus, der durch elektrische Signale verursacht wird, die aus einem speziellen Gebiet über den Hauptkammern (üblicherweise in den Vorhöfen) entstammen. Ein Herz mit SVT schlägt möglicherweise mehr als 150-mal pro Minute, was zu Herzklopfen und Flattern im Brustkorb führen kann.

Sympatikus

Das sympatische Nervensystem reguliert zusammen mit dem Parasympatikus die meisten Organe. Beide gehören zum vegetativen Nervensystem, das kaum willentlich beeinflusst werden kann.

Syndrom

Kombination von verschiedenen Krankheitszeichen (Symptomen), die typischerweise gleichzeitig und gemeinsam auftreten. Die Symptome müssen nicht alle dieselbe Ursache haben, die einzelnen Ursachen hängen aber in der Regel zusammen, sodass eben dieses typische „Symptommuster“ auftritt.

Synkope

Mit Synkope bezeichnet man eine vorübergehende Bewusstlosigkeit, bedingt durch ein kurzes Aussetzen der Gehirndurchblutung.

Systole

A – die Phase im Herzzyklus (Herzschlag), der die Herzmuskeln sich zusammenzeihen und so das Blut weiterdrücken.
B – Kurzwort für den oberen Blutdruckwert

Szintigrafie

Bei dieser bildgebenden Untersuchung wird als Erstes ein schwach radioaktiver Stoff injiziert. Er verteilt sich in der Blutbahn und reichert sich so in gut durchblutetem Gewebe und Regionen mit hoher Stoffwechselaktivität an. Während der Stoff zerfällt, setzt er Gammastrahlen frei, diese können gemessen werden. Mehr dazu im Magazin.